Folge 59 - Im Gespräch mit Holger Boyne (Direktor Kommunikation und Medien des VfB Stuttgart)

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00:00:00: *Musik*

00:00:02: "Wer sie mir nicht absprechen, dass ich einen Herzlöten VfB habe."

00:00:05: *Musik*

00:00:07: "Voraufpreis gekommen."

00:00:09: "Mass ist passiert!"

00:00:10: "Er war gut in!"

00:00:11: *Musik*

00:00:13: "Der VfB Stuttgart führt mit 2 zu 1. Ich kann es nicht fassen."

00:00:17: *Musik*

00:00:19: "Der VfB Stuttgart hat den zweiten Treffer erzielt, an den hier niemand mehr gegauft hat."

00:00:24: *Musik*

00:00:25: "Nach 1950, 52 und 84 gewinnt der VfB Stuttgart zum vierten Mal die Meisterschale."

00:00:32: "Itsch als Berger! Er frisst!"

00:00:34: *Musik*

00:00:37: "Gedira!"

00:00:38: *Musik*

00:00:40: "Zwei Zolls!"

00:00:41: *Musik*

00:00:43: "Zürum!"

00:00:44: *Musik*

00:00:44: "Und jetzt, jetzt ist das Gira!"

00:00:50: "Der VfB ist deutscher Meister!"

00:00:54: *Musik*

00:00:55: "Alles oder nichts, das komplette Fleisch ist aus dem Grill auf den Grillbeeren gekommen!"

00:00:59: *Musik*

00:01:04: "Herzlich willkommen zu VfB SDR. Mein Name ist Ricky Palme und mit mir im Mediencontainer des VfB Stuttgart sitzt Sebastian Rose."

00:01:12: "Hallo Sebastian!"

00:01:13: "Hallo Ricky!"

00:01:14: "Wenn wir im Mediencontainer sitzen, dann ist klar, dass wir nicht alleine hier sind. Ich freue mich sehr, den Direktor Kommunikation und Medien des VfB Stuttgart hier begrüßen zu dürfen."

00:01:23: "Herzlich willkommen, Volker Beune."

00:01:25: "Ja, servus miteinander."

00:01:27: "Vollt mich sehr, dass du auch endlich mal hier bist. Erst mal die Frage, wie geht sie denn?"

00:01:31: "An mir geht es hervorragend. Das ist gut."

00:01:34: "Du bist zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Ich habe mal recherchiert und mir ist aufgefallen, da wo du bist, ist irgendwie der Erfolg nicht weit."

00:01:41: "Der Sportliche."

00:01:42: "Ja, das stimmt. Da wo ich bin, hat aber der Erfolg schon begonnen. Außerdem ist es auch nicht immer, sondern eigentlich nur zweimal."

00:01:51: "Aber definitiv erlebe ich den VfB in einer seiner besten Phasen."

00:01:57: "Wir auch. Darauf sind wir sehr stolz. Bevor wir jetzt mit Volker so ein bisschen über seine Arbeit und aber auch andere Dinge reden,

00:02:03: wollen wir euch natürlich noch kurz darauf hinweisen, wenn euch VfB-STR gefällt, dann bewertet uns gerne auf Spotify und auf Apple Podcast.

00:02:10: Und wenn ihr gerade über YouTube dabei seid, lasst gerne einen Daumen nach oben und ein Abo da. Und Sebastian, natürlich..."

00:02:17: "Die Glocke nicht vergessen, aber ich finde die Abos auch ganz wichtig, weil ich finde, der VfB braucht auch so einen silbernen YouTube-Dingsi.

00:02:23: Fast jeder YouTube hat so ein und der VfB hat noch keine. Ich glaube es sind 70, 75.000 Abonnenten oder so.

00:02:27: Die 100 sind noch ein Stück weit weg, aber das ist doch vielleicht ein Ziel für die neue Saison."

00:02:31: "Ist das ein Ziel?"

00:02:32: "100%ig."

00:02:33: "Also, dann abonnieren, liken und die Glocke nicht vergessen. Herausragend."

00:02:37: "Holger, seit dem 1. Januar 2024 bist du zurück beim VfB Stuttgart.

00:02:42: Vor warst du 7 Jahre Head of Digital bei Eintracht Frankfurt und lasst mich das vielleicht noch vervollständigen.

00:02:49: Von 2007 bis 2017 warst du schon mal beim VfB Stuttgart und hast dich dort um die Clubmedien gekümmert.

00:02:56: Du durftest unter anderem VfB TV ins Leben rufen oder revolutionieren.

00:03:02: Du hast die VfB-Webseite neu aufgefrischt, wenn man das so sagen kann. Die App kam unter deine Regie.

00:03:09: Jetzt bist du zurückgekommen und guckst auf das, was du mal geschaffen hast.

00:03:13: Wie würdest du sagen, wie wird das Ganze weiterentwickelt?

00:03:16: Bist du an?

00:03:17: "Also tatsächlich begann ich 2007 oder 2006 sogar als Redakteur erst für die zweite Mannschaft nebenberuflich.

00:03:29: Im Zuge eines ersten Projekts, nämlich das erste Website Re-Launch 2006, wurde ich dann auch eingestellt und habe inzwischen die Webseite,

00:03:42: ich glaube, dreimal gerelauncht als Projekt. Apps waren es auch ungefähr drei, dann Mercedes-Benz Arena, D.E. usw.

00:03:50: Also digitale Projekte waren in meiner Anfangszeit Teil meines Jobs.

00:03:55: Aus bedenken damals waren wir natürlich auch noch viel weniger. Das bedeutet ein Online-Redakteur, der ich nebenher noch war.

00:04:02: Kannst du das kurz spezifizieren? Wie viele Leute arbeiteten damals für digitale Produkte beim VfB-Schirket und eben jetzt?

00:04:11: Für digitale Produkte sage ich mal zwei und in der ganzen Presse Stelle sieben bis zehn.

00:04:18: Das hat sie natürlich sukzessive weiterentwickelt, weil eben auch immer weiter Disziplin dazu kam und eben das digitale immer weiter gewachsen war.

00:04:27: Und ich bin einer aus der ersten Generation, die es in jedem Verein gab, wo da eben zuständig warst für alles, was digital betrifft.

00:04:36: Wir haben immer neue Produkte und Ausprägungen dazu. Unter anderem auch das große Thema Social Media in den Jahren 2008 bis 2011 ist es so richtig gewachsen, eins nach dem anderen.

00:04:50: Und damals hat man sicher noch die Frage gestellt, macht man es überhaupt?

00:04:55: Gibt man Inhalte auf Rennplattformen? Heutzutage überlegt man sich ja schon manchmal, ob man überhaupt noch manche Plattformen betreibt.

00:05:04: Ja, das habe ich lange Zeit gemacht, 2007 bis 2017. Hab dann den VfB Stuttgart verlassen als Leiter der Clubmedien eben.

00:05:19: Also das war der Zeitpunkt des ersten Wiederaufstiegs und auch der Ausgliederung. Die Ausgliederungsmitgliederversammlung war mein letzter Tag.

00:05:29: Das bedeutet, ich habe den VfB Stuttgart nie als getrennt erlebt und habe dann eben meine Leie in Frankfurt dann eben auch zur Weiterentwicklung genutzt.

00:05:43: Da hatte ich den Titel leider digital, weil das Kind halt Namen braucht, war aber auch dort zuständig für eigentlich alles, was digitale Kommunikation bedeutet,

00:05:55: als auch für den Aufbau von Inhalten, von Strukturen, von großen Projekten und auch dort in meiner Zeit hat sich eben die Medienabteilung von 7, 8 Leuten bis über 30,

00:06:12: als ich ging weiterentwickelt. Und das war eine schöne Zeit, aber ich bin froh und umso froh, jetzt wieder daheim zu sein.

00:06:25: Das finde ich spannend. Ich durfte im Vorfeld zu diesem Gespräch mit Menschen aus dem Eintracht-Umfeld korrespondieren.

00:06:31: Die waren extrem traurig, dass du zum VfB zurückgegangen bist. Sie brachten aber auch, muss man sagen, großes Verständnis und Gunst für deine Entscheidung auf.

00:06:40: Welche Träbchen war es denn, die dich dazu veranlasst, nach 7 Jahren zum VfB zurückzukehren?

00:06:48: Also ich glaube, das kann man sagen, dass ich dort nach 6,5 Jahren irgendwie fertig war und zwar nicht fertig im Sinne von abgearbeitet und zerstört,

00:07:03: sondern im Sinne von, ich habe dort alle mal eine Vorstellung eingebracht und ich habe dort eben Teams und Projekte und so weiter zum Laufen gebracht.

00:07:13: Das heißt, das hat am Ende alles ohne mich funktioniert und das war immer mein Ziel. Das hat zwar länger gedauert, wie ich mir vorgestellt habe,

00:07:22: weil eben auch spektakuläre Dinge passiert sind und ein Dratfang wird sich wirklich sensationell entwickelt hat in der Zeit.

00:07:29: Das kam immer mehr dazu, aber tatsächlich war es dort mein Ziel, etwas aufzubauen, das ohne mir funktioniert, also mich quasi überflüssig zu machen.

00:07:41: Und wir hatten im Sommer letzten Jahres dann eben ein Pokalfinale in Berlin, wo ich knappe Woche dort war und dann eben erkannt habe.

00:07:54: Das läuft alles wunderbar, das läuft wirklich top, die machen die tollsten Sachen und ich muss überhaupt nichts mehr beitragen.

00:08:00: Und in der Zeit reifte dann endgültig der Gedanke, dass ich dort abschieben nehmen darf, auch traurig, weil das wirklich ganz tolle Menschen sind und auch ein toller Club ist,

00:08:12: der dem VfB-Stuttgart gar nicht unähnlich ist und habe dort dann quasi gekündigt.

00:08:22: Und erst nachdem ich gekündigt hatte, öffnete sich die Tür beim VfB-Stuttgart.

00:08:27: Richtig.

00:08:28: Gab es denn davor schon berufliche Chancen, die du liegen lassen hast?

00:08:33: Also gab es schon mal Anfragen oder auch Ideen bei dir, vielleicht was anderes zu machen?

00:08:38: Oder reiftet das dann wirklich erst in dieser Pokalfinalfoche?

00:08:43: Nein, gab es eigentlich nicht.

00:08:45: Also bist du grundsätzlich ein Mensch, der über Chancen, die sich eröffnen, lange nachdenkt oder bist du jemand, der immer ins Kitewasser springt?

00:08:52: Nein, einem einer werde es Unabhängigkeit.

00:08:55: Und mir ist es schon wichtig, dass ich das, was ich tue, voll der Überzeugung mache.

00:09:02: Also eher gab es ähnliche Gedanken, eine lange Zeit, als ich in der Endphase hier in Stuttgart war.

00:09:10: Und es hat weniger, oder eigentlich gar nichts mit sportlicher Entwicklung zu tun, sondern eher mit persönlicher Entwicklung.

00:09:17: Und Dinge, die hier passiert sind, wo ich schon einen Trend ahnen, wenn man es sagen nicht ahnen,

00:09:29: sondern klar erkennen konnte, in welche Richtung hier der VfB-Stuttgart sich entwickelt.

00:09:33: Ich das auch nicht verhindern kann und auch nichts beitragen durfte, um das zu verhindern.

00:09:38: Und in der Zeit habe ich schon ein paar andere Angebote gehabt, die ich dann aber abgelehnt habe.

00:09:46: Und auch hier war es so, dass ich dem VfB-Stuttgart erst Adieu gesagt habe, sehr, sehr schmerzhaft,

00:09:54: bevor ich mich überhaupt mit anderen befasst habe.

00:09:57: Und dann war das bei Eindhard Frankfurt eher so, dass man öfter mal miteinander geredet hat und so Sachen wie so ein, wie dich,

00:10:06: wie wir das mit dem VfB-Stuttgart brauchen, so Dinge kamen, was sich dann über einen längeren Zeitraum dann konkretisiert hat.

00:10:13: Wie nach deinem Abstieg, Abschied, Scott, in Frankfurt der VfB nicht angeklopft hätte, wo wir nicht dann heute sehen,

00:10:19: auch im Fußballbereich, bei einem anderen Club, oder sagst du, da hätte ich vielleicht was ganz anderes gemacht,

00:10:23: oder hätte mich selbstständig gemacht, wer berater oder irgendwas, oder hätte sich wieder in die Bundesliga gezogen?

00:10:27: Nein, ich hatte mich eigentlich entschieden für Unabhängigkeit als für Selbstständigkeit.

00:10:32: Wolltest du einen Vorkass machen?

00:10:34: Absolut, dann hätte ich so ein schönes Leben wie du hier.

00:10:40: Ich habe ein schönes Leben, ganz by the way.

00:10:44: Ich, ja, tatsächlich hatte ich mich entschieden und es war dann mein Traum, ein selbstbestimmendes Leben zu haben

00:10:53: und dann kommunikative und digitale Projekte in Selbstständigkeit zu machen.

00:11:01: Jetzt ist das Gegenteil passiert, jetzt bin ich zurück bei meinem Club beim VfB Stuttgart

00:11:08: und darf eine ganz, ganz tolle Phase und Situation aktiv mitgestalten, was großartig ist.

00:11:16: Das muss man ja auch mal sagen. Also Heuger ist Fan des VfB Stuttgart.

00:11:20: Es ist ja nicht gegeben, nur weil du Kommunikationschef bist, dass du automatisch auch Fan des Vereins bist.

00:11:24: Aber du bist seit deiner Kindheit VfB Fan oder wuchs das dann mit der ersten Tätigkeitsphase hier?

00:11:31: Ich kann das nicht festmachen, das war immer so.

00:11:34: Manche machen das ja fest mit Stadienbesuchen oder geprägt von Eltern und Vater.

00:11:39: Ist bei mir gar nicht so, also meine Eltern sind überhaupt nicht Fan von irgendwas gewesen.

00:11:45: Ich erinnere mich daran, dass ich schon als kleinstes Kind meinem Teddybär in der Grundschule

00:11:54: ein weißes Trikot mit einem Brustring gehäkelt habe.

00:11:58: Das habe ich nur leider nicht mehr, also das war immer klar.

00:12:02: Das ist stark. Dein Weg ins Sportbusiness ist nicht der klassische Weg, den viele Kommunikationsexperten für den Eintritt gewählt haben.

00:12:11: Wenn ich richtig informiert bin, hast du begonnen Elektrotechnik zu studieren?

00:12:15: Stimmt das?

00:12:16: Richtig.

00:12:17: Und dann kam die komplette Revolution, wenn man so möchte.

00:12:20: Und du bist ausgebildeter Pfleger geworden und hast in einer Psychiatrie gearbeitet.

00:12:25: Hauk.

00:12:26: Und jetzt könnte man ja meinen, es ist nur konsequent, dass du danach im Profifußballbusiness gelandet bist.

00:12:32: Aber Spaß beiseite.

00:12:34: Wie hast du denn deinen Weg in die Branche gefunden?

00:12:37: Wie kam es dazu, dass du auf einmal bei einem Bundesliga-Club gearbeitet hast?

00:12:40: Ja, tatsächlich ist das Wissen und die Erfahrung, die ich in der Pflege und vor allem in der psychiatrischen Pflege gesammelt habe, durchaus hilfreich.

00:12:52: Natürlich habe ich ja nicht mit pathologischen Themen zu tun, aber sehr viel mit Verhalten von Menschen.

00:12:58: Und Verhalten von Menschen zu verstehen ist ein Fundament unserer Arbeit von Kommunikation und eigentlich von allem, was wir tun sollten.

00:13:06: Sonst machen wir viel falsch.

00:13:09: Und wir wollen ja viel richtig machen.

00:13:11: Und ich will selber auch viel richtig machen und eben auch das prägen.

00:13:14: Ich glaube, da kommen wir später noch ein bisschen dazu.

00:13:17: Ja.

00:13:18: Und es war so, dass ich ein Kind der Commodore 64 Generation bin, also schon IT von Grund auf und Pig auf gelernt habe aus diesen,

00:13:35: 64 Kilobyte alles rausprogrammiert habe, was nur ging und dann eben auch den ganzen Weg gegangen bin

00:13:42: und parallel in meinem Heimatclub ESG-Convestitum, den es nimmer gibt, Pressearbeit gemacht habe.

00:13:50: Das bedeutet für jedes kreisliche A und B Spiel ein Medienbericht dann eben geschrieben habe für die Zeitung.

00:13:56: Nebenher eine Webseite für die programmiert habe, die ein gutes Niveau hatte,

00:14:02: will fast sagen Bundesliga Niveau, da haben wir viel Mühe gegeben und das habe ich alles nebenher gemacht.

00:14:08: Und ich habe mich damals dann als Voluntier bei der Web 2006 beworben, kam in das Medienteam und würde sowas wie die rechte Hand als Voluntier von Oliver Schrafft.

00:14:21: Und mit dem habe ich mich eben wochenlang auseinandergesetzt und irgendwann mal erzählt, was ich so mache.

00:14:28: Und er fand es recht interessant und notwendig damals in der Zeit dieser Meistersaison vom VFG Stuttgart,

00:14:36: wo damals, ja will fast sagen, eine ähnliche Phase wie hier von des Wachstums war.

00:14:42: Und dann habe ich, wie schon gesagt, ein Projekt gemacht, nämlich nebenberuflich den ersten Webseiten-Relaunch und wurde dann eingestellt.

00:14:51: Dann lassen Sie doch nochmal ganz kurz über Webseite, VFB, TV etc. sprechen, auch die App.

00:14:56: Im Vergleich zu deinem ehemaligen Arbeitgeber scheint der VFB hier, wenn ich das jetzt mal so als Konsument bewerten darf, ein bisschen hinterher zu hinken.

00:15:06: Nimmst du das auch so wahr und kannst du vielleicht erläutern, warum das so ist beim VFB Stuttgart, dass man da digital noch Aufholbedarf hat,

00:15:14: ohne jetzt schlechtes Licht auf irgendwelche Vorgänger werfen zu wollen, nur rein als Fan und als Konsument, wie gesagt,

00:15:21: fällt mir das schon auf, dass der VFB Stuttgart dann noch nicht das Niveau erreicht hat, dass dann vielleicht Antracht Frankfurt oder natürlich die ganz großen Clubs Dortmund, Bayern etc. haben.

00:15:30: Ich will ja sagen, das Niveau verloren, weil das Niveau war da in vielen Beziehungen und das hängt natürlich mit den Umständen zusammen.

00:15:40: Natürlich ist das auch eine Investition jetzt nicht nur von Geld, sondern auch von Aufmerksamkeit und Projektierung.

00:15:49: Auch brauchst du natürlich die richtigen Leute dafür und da gab es jetzt in der Vergangenheit, also seitdem ich gegangen bin sicher Wichtigeres, was man gemacht hat bis zu großen Krisen wie Corona,

00:16:02: normaliger Abstieg, Strukturveränderungen und so weiter, dass man das immer weiter aus den Augen verloren hat.

00:16:09: Eins ist klar, die Webseite, die ich hier und auch die App wiedergefunden habe, die ich hinterlassen habe, das war mein letztes Projekt, wo ich bekommen bin.

00:16:18: Das war wahrscheinlich dann wie ein Convestime, die Webseite war eigentlich schon zu gut und deswegen haben die Leute gesagt, die können wir erst mal so lassen, die muss nicht dringend reformiert werden.

00:16:25: Und jetzt ist es halt dann zehn Jahre später.

00:16:27: Zumindest ist sie robust.

00:16:29: Also wirklich robust und die funktioniert ja heute noch.

00:16:32: Natürlich besteht eine Webseite jetzt nicht nur aus der Technik, sondern auch aus den Inhalten. Man kann auch auf Tiefdruck so zu sagen tolle Sachen machen.

00:16:42: Das geht einher, aber natürlich ist das jetzt ein Projekt und zwar ein großes Projekt, das eben auch schon rollt.

00:16:51: Das wollte ich auch gerade noch nachfragen.

00:16:53: Wird sich da zeitnah etwas ändern, also gerade mit dem Bezug auf die App, auf die Webseite, denn wirklich viele Fans warten schon lange auf ein Update dieser beiden Plattformen.

00:17:02: Kannst du da schon irgendwas sagen?

00:17:04: Ja, ich kann aber auch sagen, dass kein Wunder geschehen wird.

00:17:08: Also dass es nicht innerhalb der kürzester Zeit mal auf einen Sprung geht.

00:17:12: Und nochmal bei Eintracht Frankfurt, auch dort, als ich dorthin kam, war es also ein Wildwuchs, ein Plattformen und ein Dienstleistern.

00:17:23: Und alle waren veraltet und alle waren nahezu nicht mehr nutzbar.

00:17:29: Und dort war eben auch die neue Eintracht.de, die man jetzt sieht, ein Projekt, auch weswegen ich eingestellt wurde damals.

00:17:37: Ich bin mir nicht auf digitale Projekte reduziert, betrachtet sehen.

00:17:43: Und auch das hat aber zweieinhalb Jahre gedauert von dem Beginn ab.

00:17:48: Wir sind hier jetzt schon weiter, mal auch meine Vorgänger und auch mein Kollege Christian Ruf, der Direktor für Digitales und Innovationes hier vor Arbeit geleistet hat.

00:18:00: Was wir jetzt kurzfristig machen, ist, dass erstmal die Webseite moderner aussieht, also so was wie in Facelift oder Reprush.

00:18:13: Das wird schon viel helfen.

00:18:15: Und auch an der App wird gearbeitet, weil die App ist tatsächlich ein Element, das auch technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand ist.

00:18:25: Und auch einfach nicht nur funktioniert, es ist einfach fehlerhaft und deswegen muss es ersetzt werden.

00:18:30: Aber natürlich auch kurzfristig erst durch einen sogenannten MVP und dadurch den ganz großen Wurf, weil das dauert halt nun mal.

00:18:38: Ich denke mal, es wird mittelfrist Pläne geben, wie man den Gap zu anderen Clubs schließen möchte.

00:18:45: Letztlich, du hast das schon gesagt, das ist ja auch immer eine Frage der Ressourcen, darf man nicht vergessen.

00:18:49: Habt ihr euch Ziele gesetzt, bis wann der VfB in Sachen digitaler Transformationen nachhaltig aufgeholt haben soll?

00:19:00: Das würde bedeuten, wir machen das fest, irgendwie sind wir fertig oder wir haben diverse Malensteine.

00:19:07: Tatsächlich ist in diesem Sommer, in den Herbst hinein, jetzt ein Malenstein, das wäre erstmal das, was nach außen sichtbar ist, modernisiert ist.

00:19:14: Auch von der Wahrnehmung. Die Webseite muss man nicht komplett neu erfinden, die stellt Inhalte dar, strukturiert.

00:19:22: Das Strukturierte ist meine Philosophie, dadurch müssen die Inhalte HIP sein und das muss ich auch gut anfühlen.

00:19:31: Das muss eine gute Disability sein und man muss eben auch den VfB Stuttgartero spüren, der ja ist.

00:19:37: Also agil, offensiv, aber natürlich eben auch bodenständig und gut und solide und qualitativ und wertig.

00:19:47: Das machen wir jetzt im Sommer oder in den Herbst hinein, bis es eben fertig ist.

00:19:54: Und parallel gibt es ja auch schon ein neues Ticketsystem, was ein großer Wurf ist.

00:20:00: Übrigens auch ein großer Wurf, wie gut die Einführung passiert ist.

00:20:05: Normalerweise ist das mit viel mehr Magdeln versehen, als jetzt nach außen sichtbar wurden.

00:20:12: Ja, es war nicht perfekt, aber es war dafür, welchen Umfang das hat.

00:20:16: Sehr geräuschlos und sehr gut und öffnet eben jetzt auch andere Möglichkeiten der Chancengleichheit,

00:20:24: dass wir eben nicht nur um 9 Uhr alle da sitzen müssen mit allen Devices, die wir haben,

00:20:29: sondern die Chancen eben gleich sind und dann wird ein Losverfahren ausgelöst.

00:20:35: Und so kommen die nächsten Sachen.

00:20:38: Manche Dinge beginnen jetzt erst unter anderem das Thema VfB TV oder wie man so schön sagt, OTT-Plattform.

00:20:45: Das ist aber also sehr umfangreich und man muss sich solche Dinge aus meiner Erfahrung auch gut überlegen,

00:20:51: wie das eben zusammenpasst. Am Ende soll es natürlich eine einzige digitale Plattform sein,

00:20:59: wo alle Erlebnisse und Geschäftsmodelle des VfB Stuttgart eben dargestellt werden

00:21:04: und das sehr, sehr, sehr nutzgerecht, bis wir das erreicht haben.

00:21:08: Also das am Ende erreicht haben, was wir jetzt beschrieben haben,

00:21:12: vergehen sicherlich noch 1,5-2, wenn nicht 3 Jahre.

00:21:16: Aber in der Zeit wird stufen, immer was hinzukommen.

00:21:20: Der Plan ist gut. Der Plan ist auch hinterlegt mit Budget.

00:21:25: Der ist auch hinterlegt mit Partnern, die jetzt alle zusammenkommen.

00:21:29: Aber gerade bei Digitalprodukten passiert auch relativ viel im Hintergrund, bis es dann nach vorne sichtbar wird.

00:21:35: Und da bitte ich ein bisschen um Geduld und auch um Vertrauen.

00:21:39: Das werde ich nachher noch adressieren. Das Thema Vertrauen und Geduld haben wir.

00:21:43: Sollte ich nicht ganz daneben liegen, wurde die SGE 2022 auf dem World Football Summit

00:21:49: für die beste digitale Transformation im Weltfußball ausgezeichnet.

00:21:54: Also du weißt offensichtlich, wie es geht. Dementsprechend gibt es vielleicht genügend Gründe für Vertrauensvorschuss.

00:22:00: Ja, aber das wären falsche Lawbären, die ich mir aufsetze, weil bei Eintracht Frankfurt gibt es die sogenannte Eintracht Tech GmbH.

00:22:07: Also es gibt eine eigene Gesellschaft, eine 100-Prozent-Tochter der Fußball AG.

00:22:13: Und dort gibt es eigene Geschäftsführer und eigene Software-Architekten und Programmierer und so weiter.

00:22:23: Und das nicht weniger. Also die Investition war hoch und auch versehen mit hohen Visionen, hohen Zielen und auch hohen Erwartungen.

00:22:31: Und im großen Geschäftsmodell, das ich natürlich dann eben auch rentieren sollte.

00:22:36: Und dafür gab es dann eben vor allem, ich will fast sagen, fast ausschließlich,

00:22:43: dann eben auch eine Reihe von Auszeichnungen, die alle total verdient waren, haben jetzt aber mit meiner Arbeit eher wenig zu tun.

00:22:52: Was wir beigetragen haben, ist eben das Thema Content und die Webseite.

00:22:57: Also das ist mein Akilla-App, die es da gibt, ist zum Beispiel von Eintracht Tech.

00:23:02: Ja, die App, also das ist nur noch ein ganz kurzer Exkurs, ziemlich cool.

00:23:06: Weil die keine klassische Vereins-App ist im Interfekt, sondern eigentlich fast schon eine Kultur-App, wenn man so möchte,

00:23:11: mit vielen Möglichkeiten sich dann auch abseits des Fußballs nochmal zu informieren über Dinge, die in Frankfurt geschehen.

00:23:17: Also ich finde den Ansatz irgendwie ganz interessant.

00:23:19: Das war die Grundidee.

00:23:20: Ja, dann habe ich es richtig verstanden.

00:23:22: Das ist nicht schlecht.

00:23:23: Ich habe vergessen, dass eines ja die technische Infrastruktur, die da ist, aber auch mit der besten Technik, der besten Software,

00:23:28: den besten CMS, wenn halt der Content nicht gut ist und die Inhalte nicht gepflegt werden, dann bringt es ja auch nichts.

00:23:33: Also man muss ja auch nach wie vor darauf gucken, dass die Inhalte halt hochwertig sind.

00:23:36: Und ich glaube, dass es ja auch so ein bisschen den Spagat immer machen muss zwischen Technik muss erneuert werden und der Content muss halt weiterhin gut bleiben.

00:23:42: Ganz sicher.

00:23:44: Also das Trägermaterial, in dem Fall die Webseite oder die App, um die geht es gar nicht.

00:23:49: Es geht um das, was da drauf passiert.

00:23:51: Und also wie das sich eben verhält.

00:23:54: Ich finde es auf jeden Fall...

00:23:55: Es muss sich sogar reduzieren.

00:23:57: Genau.

00:23:58: Auf das, was es eben sein sollte, wenn eine Webseite oder eine App sich selber wichtig macht, dann machen wir hier einen Fehler.

00:24:03: Ich finde es auf jeden Fall schön, wenn ihr aus Kult gründen, dass so bedasst auch bei einer neuen Webseite,

00:24:07: dass wenn man auf die Webseite geht, nochmal den Button klicken muss zur Webseite.

00:24:10: Das finde ich so schön, das ist so ein neues Talgisch.

00:24:12: Habe ich mich so dran gewöhnt.

00:24:14: Und du freust dich auch noch über Besucherzähler, oder?

00:24:16: Wenn du auf Webseiten gehst.

00:24:17: Gästebuch her.

00:24:18: Das ist tatsächlich dramatisch aus dem Ode gekommen.

00:24:22: Finde ich überraschend.

00:24:24: Ja, das musst du noch kurze Zeit genießen.

00:24:27: Wenn du das möchtest.

00:24:29: Ich finde dich gut genießen.

00:24:30: Ja, wir hatten das mal eingeführt damals, um eben auch große Botschaften quasi zu übermitteln.

00:24:36: Du hast ja da die Möglichkeit, große Bilder zu zeigen.

00:24:39: Und da liefen ja auch nicht Abstiegskampagnen und diverse Sachen eben auf dieser Vorschaltzeit, aber die wird bald fehlen.

00:24:46: Wir haben mit deinem Vorgänger Tobias Kaufmann bereits ausführlich über die Aufgaben eines Direktorkommunikationen und Medien gesprochen.

00:24:53: Die Folge, Sebastian, die verlinken wir auch nochmal in den Show-Notes, wenn ihr euch die Nummer anhören wollt.

00:24:58: Ist davon auszugehen, dass sich deine Arbeit nicht wesentlich von dem unterscheidet, was Tobi hier vorher gemacht hat?

00:25:05: Die Inhalte bestimmt nicht.

00:25:07: Mit einer Ausnahme beim Tobias Kaufmann war noch das Feld der Fans mit dabei.

00:25:13: Das wurde jetzt eine eigene Stabstelle und sozusagen Chefsache.

00:25:17: Da berichtet der Christian Schmidt direkt an Alexander Werle, dem Vorstandsvorsitzenden.

00:25:23: Aber ansonsten ist der Umfang, die Disziplinen, dieselben.

00:25:27: Wir sind sicherlich unterschiedliche Menschen, die das unterschiedlich gestalten.

00:25:31: Völlig normal.

00:25:33: Aber wir beschäftigen uns mit denselben Sachen.

00:25:36: Noch mal kurz zurück auf die Thematik, dass Christian Schmidt jetzt mit Alexander Werle sich auseinandersetzen muss.

00:25:41: Weißt du, warum man sich dafür entschieden hat, dass du Splitten gibt's da Gründe, die du mit uns teilen kannst?

00:25:49: Das wurde im Zuge, das hängt nicht mit meiner Person zusammen oder einer Eignung oder nicht Eignung dafür.

00:25:58: Sondern die Überlegung, die hat man sich gemacht, als es eben klar war, dass es einen personellen Wechsel gibt,

00:26:04: dass man einen gleichzeitig kleinen strukturellen Wechsel auch noch vornimmt.

00:26:08: Natürlich bin ich da schon noch dabei in der Kommunikation und begleite das und gehe auch gelegentlich zum Fan-Ausschuss,

00:26:17: um einfach Vibes aufzunehmen und Meinungen und möglicherweise auch das ein oder andere zu erklären.

00:26:23: Jetzt im Vorfeld des Openings zum Beispiel oder auch bei dem Thema "Neues Präsidium",

00:26:31: dass ich einfach das begleite und einfach Erfahrung sammle und auch die Beziehung pflege.

00:26:36: Aber natürlich ist es so, dass ich als Bande dann auch eine Tauge, wenn viele Sachen sowieso auf dem direkten Weg entschieden werden müssen

00:26:45: oder berichtet werden müssen.

00:26:47: Und Alex Werle hat ja selber auch einen guten Draht zu vielen Menschen und zu vielen Gruppierungen und der anderen auch zu den Fans.

00:26:55: So wäre ich dann eher hinterlich.

00:26:57: Ich glaube, das könnten die Überlegungen gewesen sein, aber ich war in der Entscheidung nicht beteiligt.

00:27:02: Vereinspolitik ist vielleicht gar kein schlechtes Thema.

00:27:04: Wir wissen natürlich als VfB-Fans, was in den letzten Monaten gerade eben vereinspolitisch alles los war.

00:27:09: Selbstverständlich wirkt sich das dann auch auf die Arbeit der Kommunikationsabteilung aus.

00:27:14: Ich als Fan und auch als Mitglied habe dann schnell die Befürchtung,

00:27:19: dass sich solche Krisen auf die Evolution des Vereins auswirken und diese Lehmen ein Stück weit.

00:27:26: Würdest du uns vielleicht mal einen Einblick geben, inwieweit derartige Konflikte den Fortschrittsprozess beim Veraufbestätigte erschweren?

00:27:34: Also sie rauben vor allem Energie und Zeit und Aufmerksamkeit.

00:27:41: Sie lenken alle ab.

00:27:43: Das Umfeld lenkt ab, aber natürlich auch die Mitarbeiter selber.

00:27:48: Und mich ganz extrem, weil ich mich halt stark damit befassen muss und auch viel moderieren und kommunizieren und hören muss und beitragen muss.

00:28:06: Und in der Zeit, in der ich das mache, mache ich eben andere Sachen nicht, wie die Redaktion weiterzuentwickeln

00:28:12: und natürlich um digitale Projekte anstoßen oder eben andere Sachen, die auf der Agenda stehen.

00:28:21: Darum bin ich noch heute, da sieht man ja bei dem Besuch hier, noch immer dabei Dinge abzuarbeiten, die ich mir als erstes vorgenommen habe.

00:28:29: Richtig, das Gespräch sollte eigentlich 100 Tage nach Amtsantritt stattfinden.

00:28:33: Absolut.

00:28:34: Das wäre gewesen vormspiel gegen Frankfurt, glaube ich, in der Rückrunde.

00:28:38: Ja, heute ist es soweit.

00:28:40: Aber ja, vor allem hat es Energie geraubt.

00:28:43: Und natürlich machen sich hier viele Menschen auch viele Gedanken, also natürlich unmittelbar damit zusammenhängen, sich damit beschäftigen müssen, auch Emotionen haben, viel mitkriegen und so.

00:28:55: Und das raubt halt unfassbar Energie und auch Fokus.

00:28:59: Und es werden viele Fragen gestellt, mit denen sich halt die Mitarbeiter dann auch selber für sich auseinandersetzen.

00:29:05: Nun deutet ja einiges darauf hin, dass du und dein Team etwas mehr Kapazität haben, um innovative Projekte hier beim VfB anzugehen,

00:29:14: nachdem diese Thematik vereinspolitisch zumindest aktuell ruhig zu sein scheint.

00:29:18: Was sind denn gerade die drei, du darfst auch gerne mehr nennen, wichtigsten Vorhaben, an denen ihr arbeitet?

00:29:29: Das Wichtigste vorhaben ist wahrscheinlich die Transformation, das bedeutet, das Team so zu strukturieren, dass wir die Herausforderung, die jetzt direkt vor uns liegen, mehrere Wettbewerbe,

00:29:40: also jetzt nicht nur die Champions League, die ließe sich vielleicht noch skalieren, aber wir haben auch mit dem Effekt zu kämpfen.

00:29:48: Muss man fast sagen, dass wir mit der zweiten Mannschaft in die dritte Liga aufgestiegen sind, die Frauen aufgestiegen sind,

00:29:54: wir ein Stadion eröffnet haben, wir umgeben sind von unglaublich vielen tollen Themen, die auch alle kommuniziert werden wollen und sollen,

00:30:04: wie Nachhaltigkeit, wie Digitalisierung, wie Innovation, wie Fan-Themaatiken.

00:30:11: Ich will jetzt wirklich nichts vergessen dabei aufzuzählen, auch die ganzen Vertriebs- und Marketingthemen, alles was dazugehört, also das Feld ist riesig.

00:30:20: Und ich muss jetzt das Team so aufstellen und vielleicht sogar verändern, dass es dem eben gewachsen ist und dem VfG Stuttgart in all seinem Spektren jetzt nicht nur abarbeitet und irgendwie das Zeug rauswuchtet,

00:30:36: sondern eben auch das Gut macht.

00:30:40: Und man sagt auch hier so schön vor die Welle zu kommen, da sind wir weit nicht, aber da wollen wir hin.

00:30:49: Also Personalthemen ist das eine und Strukturthemen.

00:30:53: Das Zweite ist, wir müssen die Dinge, die wir tun und kommunizieren, ein bisschen besser ordnen.

00:31:00: Ich spreche gerne davon, dass wir viel Content machen, aber wenig Kontext.

00:31:06: Das heißt, wir müssen viel erklären, wir müssen auch erklären, warum wir manche Dinge machen.

00:31:11: Also nicht immer direkt ins Nebenzimmerein rennen, sondern auch mal quasi im Hauptraum bleiben und dort mal ein Intro geben, um was es jetzt geht.

00:31:22: Oder ein anderes Bild wäre, dass wir jetzt nicht nur Kapitel schreiben, sondern uns auch mal darum kümmern, wie es eigentlich da einband.

00:31:31: Das ist sowohl inhaltlich, aber auch in den Darstellungsformen.

00:31:35: Also wer kriegt jetzt zum Beispiel Webseiten oder wer wird in die VfB.de integriert,

00:31:42: oder wie stellen wir das alles da, auch wie so well, dass da eben nicht ein Wildwuchs ist von dem Ganzen.

00:31:49: Und als Drittes möchte ich vielleicht noch sagen, was mir sehr am Herzen liegt,

00:31:54: das Thema Infrastruktur und insbesondere die Arena, die eine eigene Positionierung bedarf.

00:32:02: Und um die würde ich mich als ein Teil davon auch gerne widmen.

00:32:07: Wie sehe das dann aus? Also meinst du eine eigene Webseite oder eine neue eigene Webseite oder eine App?

00:32:14: Ja, wir müssen ein bisschen weg von den digitalen Produkten, weil erstmal geht es darum, für was steht die?

00:32:21: Und sie steht halt für mehr als nur Heimspielstädte des VfB Stuttgart zu sein.

00:32:25: Das ist toll und überragend und ist auch der Hauptzweck.

00:32:28: Aber sie verkörpert natürlich auch was, insbesondere jetzt nach dem Einbau.

00:32:32: Also Heimat für Menschen zu sein, auch Veranstaltungsstädte zu sein, für große und kleine Events für Business.

00:32:41: Dafür hat man es ja auch umgebaut, dass viele Business-Dinge gleichzeitig passieren können.

00:32:46: Business-Events, was es ja auch schon tut, läuft vertrieblich sehr, sehr schön.

00:32:52: Aber natürlich muss auch ein Bauwerk oder eine Institution von der Größe dann eben auch mal mit ein paar Labels versehen.

00:32:59: Und dann eben auch mit den Formaten, die es dann eben braucht, von dem Flyer über was auch immer.

00:33:06: Und auch eine Webseite, die es ja in der Form jetzt auch nicht so ideal gibt.

00:33:12: Ja, also verstehe ich sehr gut. Die Kommunikation, um mal wieder auf ein anderes Thema zu kommen,

00:33:17: oder eigentlich auf deinem Kernthema, das voraufbeschückert wurde von uns Fans,

00:33:21: in den letzten Jahren konstant kritisiert, muss man sagen, also unabhängig vom Kommunikationsschiff.

00:33:25: Wenn man den Schritt vielleicht mal raus aus der Bubblemacht fällt auf,

00:33:29: dass es nahezu jedem Bundesliga-Club so geht.

00:33:32: Kommunikation wird immer kritisiert.

00:33:34: Dementsprechend möchte ich fast schon diese Pauschalisierung der VfB,

00:33:38: der VfB hat ein Kommunikationsproblem, was immer so hört, etwas konkretisieren.

00:33:43: Wie siehst du es denn, also wo ist der größte Entwicklungsbedarf in der Kommunikationsarbeit des VfB stört?

00:33:50: Vielleicht kann ich dir auch ein paar Anreize geben, die ich so wahrnehme.

00:33:56: Ich denke zum Beispiel schnelles Antworten auf Social Media.

00:34:00: Also Fan bzw. Customer Care könnte man es so nennen.

00:34:03: Da gibt es Vereine, die machen das mehr, es gibt Vereine, die machen es weniger.

00:34:08: Wo Mais bei VfB in den letzten Jahren deutlich besser geworden ist.

00:34:11: Also gerade VfB ist Service auf Twitter, finde ich, in der Regel schnelles Antwort.

00:34:15: Aber dennoch, also die Korrespondenz zwischen Vereinen und Fans auf Twitter

00:34:20: ist jetzt, sag ich mal, nicht so intensiv wie bei anderen Clubs.

00:34:24: Das wäre für mich ein Punkt, oder?

00:34:25: Haken dran, Community Management.

00:34:27: Richtig.

00:34:28: Auch proaktives Kommunizieren.

00:34:30: Also gerade bei Themenfeldern wie Ticketsystem.

00:34:34: Wenn das neu kommt, ich finde es dann immer schön, wenn es irgendwie vom Verein erklärt wird

00:34:39: und nicht zum Beispiel für eine Schokoladzeilung, ob die natürlich auch einen Job zu tun haben.

00:34:43: Keine Frage, die wollen auch ein bisschen Content liefern.

00:34:45: Aber so ganz verständlich können sie es mir dann auch nicht machen.

00:34:49: Und ich muss dann immer erst warten, bis ich dann auf die Webseite gehen kann

00:34:52: und dieses Ticketsystem ausprobieren kann.

00:34:54: Oder vielleicht auch, da haben wir bei dem ineinander geschrieben, das Thema Beflockung der Trikots.

00:34:58: Das wäre ein riesen Thema auf Twitter.

00:35:00: Warum laufen die Spieler mit einer anderen Beflockung auf dem Rücken auf,

00:35:03: wie die, die aktuell im Fanshop angeboten wird?

00:35:05: Richtig.

00:35:06: Ja, und was mir wirklich am Herzen liegt, ist die Findbarkeit von Informationen auf der Webseite.

00:35:12: Das sind so für mich so die drei Punkte, wo ich sage,

00:35:15: da hat der VfB-Schöger auf jeden Fall Entwicklungsbedarf.

00:35:18: Gut.

00:35:19: Fangen die noch mal hier rein.

00:35:21: Oder reicht das denn erst mal?

00:35:23: Nein, unendlich viele.

00:35:25: Und das ist so, dass wir uns auch immer noch an viele Dinge dran machen.

00:35:29: Tatsächlich, wie ich schon gesagt habe, kommt der VfB Stuttgart.

00:35:33: Und das ist total in Ordnung und total erklärbar.

00:35:36: Aus einer Phase der Konsolidierung, wo man sich sehr konzentriert hat,

00:35:41: auf das Wesentlichste und auch das Wesentlichste gemacht hat.

00:35:46: Jetzt ist so eine Phase, der manchmal fühlt sich fast an wie eine positive Krise.

00:35:53: Wir müssen auch viele Dinge gleichzeitig bewältigen müssen.

00:35:56: Und dann fallen solche Sachen häufig auch runter oder passieren sehr spät.

00:36:02: Das ist alles überragend, was wir machen.

00:36:06: Aber tatsächlich ist das Unternehmen,

00:36:09: dem Stilpass, den der Sport gemacht hat, folgt der ersten Stück weit.

00:36:14: Also so wie bei einem sportlichen Misserfolg,

00:36:17: was es hier auch schon gegeben haben sollte,

00:36:20: der Unternehmen macht eine Bremsspur oder hat ein Bremsweg,

00:36:25: bis du quasi das eben dieser wirtschaftlichen Situation angepasst hast.

00:36:29: So ist es jetzt eben auch, also wir wachsen gerade extrem.

00:36:34: Und das ist jetzt nicht nur personell in Ressourcen, sondern auch in Qualität.

00:36:38: Auch ein Stück weit in Haltung und Aufmerksamkeit, den Fans gegenüber.

00:36:43: Und ich versuche eben meinen Beitrag zu leisten, weil eins ist man als sicher.

00:36:47: Und wenn man den VfB Stuttgart als Unternehmen, der auch ist,

00:36:54: ist es viel, viel mehr und da werden wir nachher noch hoffentlich drauf kommen.

00:36:58: Wir kommen gleich drauf. Wir haben so viele Fragen, Holger.

00:37:00: Du kennst SDR, ja. Es sind immer unheimliche Fragen.

00:37:04: Und ich habe mich hier wirklich schon aufs Wesentliche beschränkt.

00:37:08: Gut. Wir können uns ja wieder treffen in 200 Tagen.

00:37:13: Wenn man das mal als Unternehmen ist, dann haben wir jetzt eben auf der Agenda

00:37:20: unheimlich viel Zeug, um es mal sozusagen, ja, wir haben auch in der Partnergewinnung

00:37:27: in allem auch in diesem Thema Vereinspolitik und so einfach viel auf dem Zettel.

00:37:33: Und dann, wir geben uns verdammt Mühe und versuchen das abzuarbeiten.

00:37:39: Und wir arbeiten es auch ab und wir versuchen, alle Erwartungen gerecht zu werden.

00:37:43: Erst recht unseren eigenen Erwartungen. Klar ist aber auch, dass wir eins mehr ausbilden müssen

00:37:49: und es ist die Menschen zu verstehen. Einfach zu kapieren, wofür wir das machen

00:37:54: und das erwarten wir, oder sich dessen anzunehmen, was die Menschen erwarten.

00:37:58: Auch solche Fragen zu antizipieren, weil wir wissen das alles.

00:38:02: Und das nicht zu kommunizieren hat nicht immer Gründe.

00:38:06: Es ist vor allem Unachtsamkeit, manchmal Ignoranz, ganz selten oder so was,

00:38:12: aber vor allem Unachtsamkeit, dass man eben manche Fakten, die die Menschen einfach bewegen

00:38:17: und das könnte so was sein, wie die Rückennummer sieht anders aus,

00:38:21: weil eben im Spielbetrieb das einfach eine Vorgabe ist

00:38:24: und wir den Menschen zu Hause aber dieses puristische anbieten wollen,

00:38:30: dass man das halt aktiv kommuniziert, vollkommen klar.

00:38:33: Ich finde das gerade super spannend.

00:38:35: Oder eben, wenn wir das wahrnehmen, dann eben zu adaptieren und zu erklären

00:38:41: und das eben nicht euch oder Medien zu überlassen, oder nicht nur.

00:38:46: Natürlich, weil die Kommunikation an die Menschen, also wir sind gerne Plattform,

00:38:54: dass die Menschen sich bei uns informieren, aber die Welt ist frei,

00:38:58: die dürfen sich überall informieren, auch unterschiedlicherweise.

00:39:02: Und deswegen spielen auch alle Medien eine Rolle.

00:39:06: Medienpartner, Zeitungen, Hörfunk, Fernsehen, auch Podcast oder Blogs.

00:39:14: Also das gehört alles dazu und ich lebe eben auch die Philosophie,

00:39:20: dass viel, viel hilft, ist einfach so.

00:39:22: Das heißt, wir brauchen die ganze Breite an Spektrum und an Spielarten

00:39:27: und wir brauchen auch gerne welche, die auf uns draufhauen, überhaupt kein Problem,

00:39:32: weil jeder so seine Heimat finden muss, in dem, wie er sich eben mit dem VfB Stuttgart beschäftigen möchte.

00:39:40: Noch mal die Frage, die mir gerade in den Sinn kam.

00:39:44: Wie gelingt es dir denn als Direktor Kommunikation und Medien,

00:39:48: die Interessen des Vereins und die der Fans im Blick zu behalten und zu berücksichtigen?

00:39:54: Denn es ist ja durchaus auch mal konträr, also abgesehenes vom sportlichen Erfolg.

00:40:00: Aber wie du es ja gerade beschrieben hast, musst du ja im Endeffekt immer so ein bisschen jonglieren auch.

00:40:04: Also gerade ist die Schnittmenge sehr groß, weil wir uns alle am Erfolg freuen.

00:40:11: Sollte in ferner Zukunft mal wieder ein Moment des Misserfolgs eintreten, was wir nicht hoffen wollen,

00:40:18: dann wird es vielleicht ein bisschen schwieriger, gerade im sportlichen Bereich.

00:40:22: Ansonsten bin ich ein großer Freund von Transparenz.

00:40:27: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eh immer alles rauskommt oder thematisiert wird.

00:40:32: Und ich bin auch kein Freund von irgendwelchen Zurückhaltungen, also aus taktischen Gründen,

00:40:36: das sagen wir erst nächste Woche oder sowas.

00:40:38: Das bringt auch selten was, sondern wir kommunizieren, wir haben nichts zu verbergen.

00:40:45: Was es ist, natürlich gibt es so Dinge wie Transferhintergründe oder irgendwelche anderen unternehmerischen Sachen.

00:40:55: Aber das, was du eben auch angesprochen hast, ganz alltägliche Dinge und Fragen.

00:41:00: Und so heißt die, haben einfach keinen Grund, außer dass wir es versäumen, das zu thematisieren.

00:41:05: Das ist alles.

00:41:06: Sind da die Bedürfnisse der Fans und deren Verhalten in den letzten Jahren nicht auch deutlich dynamischer geworden?

00:41:12: Also, man fragt sich ja, wie bleiben da dein Team und auch du natürlich immer up to date?

00:41:19: Also, alles ist ja heute relativ schnell.

00:41:21: Also, du hast auf einmal nach einer Scheiße geht es auf die Reise, so als das Ding schlechthin.

00:41:25: Und als Verein kommst du dann relativ spät, ein Anführungsgericht spät, eigentlich zum richtigen Zeitpunkt mit dem T-Shirt raus.

00:41:30: Aber denn das Undauft wird vater, das fand ich jetzt zum Beispiel herausragend,

00:41:34: dass der VfB Schöker dann gleich den Undauftrampler gepostet hat.

00:41:37: Aber das gab es halt früher nicht, muss man sagen.

00:41:39: Das dauerte immer ganz lange.

00:41:41: Verpflichtung dem Miro-Vidget, also da waren wir auch schnell dabei, also der VfB Schöker, um das Ganze so ein bisschen zu heipen.

00:41:46: Aber das entwickelt sich ja jetzt gerade.

00:41:48: Liegt das daran, dass es alles sehr, sehr dynamisch geworden ist und was heute in ist, ist morgen schon wieder out.

00:41:52: Und man als Verein immer so ein bisschen hinterherrächelt, oder?

00:41:55: Total.

00:41:56: Also, das Medienverhalten hat sich dramatisch geändert natürlich im Laufe der Zeit.

00:42:00: Und da will ich jetzt keinen Opa-Geschwetz haben, dass alles früher besser war.

00:42:04: Überhaupt nicht, weil die Zeit ist, wie sie ist.

00:42:07: Und die hat sich jetzt in den knapp 20 Jahren, in denen ich das mache, also mehrfach brutal gewandelt.

00:42:14: Also jetzt nicht durch die Einführung von Social Media, dass es erstmaligen echten Rückkanal gibt.

00:42:20: Das erlaubt damit zu tun, dass einfach über die Zeit, die die Meinungen bilden,

00:42:26: und früher die, die die Hoheit hatten über das Trägermaterial, also entweder über Zeitung oder Frequenzen oder Lizenzen oder was auch immer,

00:42:39: heute kann jeder zu jeder Zeit absondern, was er will und das beitragen.

00:42:44: Und das ist gut so.

00:42:46: Aber in dem Fall ist natürlich das Thema Taktung und Geschwindigkeit enorm geworden.

00:42:50: Und zwar so enorm, dass man das kaum mehr standhalten kann, um eingerecht zu werden.

00:42:57: Wir haben einen 24/7-Job und wir brauchen eben Menschen und Leute, die da richtig Bock drauf haben, also immer ab-to-date zu sein,

00:43:06: weil es passiert immer was.

00:43:08: Und die Menschen interessieren sich immer für den VfB-Stuttgart und das ist wunderbar so.

00:43:13: Und die dürfen eine hohe Erwartung an uns haben.

00:43:17: Hin und wieder etwas Verständnis, weil wir uns eben in einer Entwicklung befinden.

00:43:24: Aber die Erwartungen dürfen hoch sein, weil ich habe, also möglicherweise sogar noch höhere Erwartungen.

00:43:32: Und den wollen wir eben gerecht werden.

00:43:36: Auch in dem Fall, dass wir eben diese hohe Frequenz an Meinungen, an Anfragen, an Beiträgen, an Situationen, an Ereignissen,

00:43:45: an was auch immer gerecht werden.

00:43:48: Aber du brauchst halt immer einen, der "on" ist, um es mal.

00:43:52: Ja, ja, klar. Sonst funktioniert es nicht.

00:43:54: Du hast ja eben ansprachsend nächstes Saison brutales Programm Champions League, Bundesliga natürlich,

00:43:59: dritte Liga bei der zweiten Mannschaft.

00:44:01: Die Frauen sind aufgestiegen und da muss man jetzt noch Trends erkennen, die immer schneller kommen, immer schneller gehen.

00:44:05: Können das du und dein Team überhaupt leisten?

00:44:08: Oder wird jetzt komplett der Urlaub gestrichen oder stellt ihr gerade massiv ein?

00:44:11: Oder müsst ihr wirklich sagen, wir können jetzt das Spiel der dritten Liga nicht begleiten, so intensiv, wie wir es gerne würden?

00:44:17: Also wie geht das an für die kommende Saison?

00:44:19: Youth League nicht vergessen.

00:44:21: Stimmt auch.

00:44:22: Was eine überragende Sache ist natürlich für unsere U19.

00:44:25: Ja, es ist schon Teil der Wahrheit, dass wir Kompromisse eingehen müssen und mich auch schmerzt.

00:44:35: Definitiv, dass wir manche Berichterstattungen nicht in dem Umfang machen können, wie wir es eigentlich alle wollen.

00:44:42: Und dass wir uns immer in dem Redaktionsplan auch überlegen müssen, wie setzen wir die Leute ein?

00:44:48: Wir müssen natürlich auch auf Arbeitszeiten achten und auf Belastungen und Nichtbelastungen.

00:44:53: Und trotzdem arbeiten wir dran, genau dieses Problem zu lösen.

00:45:00: Wir können natürlich als VFB Stuttgartens einfach uns hier aufstellen, als ob das immer so bleibt.

00:45:06: Genau, nicht die Champions League Falle tappen?

00:45:08: Genau, in der Kader-Zusammenstellung der Medienabteilung, die Champions League Falle zu tappen.

00:45:15: Ich habe auch nach Innenberichte, also die Champions League, die muss man skalieren können.

00:45:20: Aber wir müssen es natürlich schon so aufstellen, dass man sich die Champions League wegdenken

00:45:25: und dann gut Bundesliga spielen und gut Jugend machen.

00:45:30: Auch die dritte Liga ist wirklich ein ganz anderer Level.

00:45:35: Wir haben das jetzt, wer da war, am Sonntag gesehen, wie das Thema Regionalliga hier im Schlinnstadion

00:45:41: oder in Asbach gegen 60 München vor 6.200 Zuschauer zu siegen.

00:45:46: Auch die Medienpräsenz, und das kommt halt alles dazu.

00:45:50: Und natürlich all die anderen Themen, die trotzdem auch noch passieren.

00:45:54: Also, Martin, Kampagnen, Trikot, Launges, also es ist einfach unfassbar viel.

00:46:02: Wir haben im Vorfeld miteinander darüber gesprochen, dass wir dieses Gespräch auch dafür nutzen wollen, um unsere Rolle.

00:46:08: Also die Rolle von VFB-STR im Kommunikationskosmos des VFB, wenn man so möchte, zu erläutern

00:46:15: und vielleicht auch zu definieren, welche Rolle nimmt STR aus deiner Warte im VFB-Universum ein?

00:46:22: Also für mich persönlich war ich in der Zeit, in der ich jetzt seit beim VFB beschäftigt war,

00:46:28: eine wesentliche Quelle von Informationen und auch Auseinandersetzung.

00:46:34: Weil in der Zeit war ja die erste feinspolitische Krise.

00:46:40: War schon Krise.

00:46:42: Da kann man definitiv sagen, es war eine mehrere Krise.

00:46:45: Also das war die Polykrise beim VFB.

00:46:48: Hab ich auch so empfunden und habe mich da auch mit STR und natürlich auch mit anderen Quellen damit intensiv auseinander gesetzt.

00:46:57: Also ich konnte mich auch in der Zeit, als ich in Frankfurt war, nie von dem Phänomen VFB lösen, bis zu einem bestimmten Tag,

00:47:05: von dem ich nachher vielleicht noch erzähle.

00:47:08: Und ich betrachte STR als Kulturgut.

00:47:12: Ich betrachte STR als eben eine von diesen Medien und Quellen und Spielarten in dem VFB erleben,

00:47:19: das total wichtig ist.

00:47:21: Das nicht für mich auch nicht wegzudenken kann und das zugleich eine große Stärke vom VFB Stuttgart ist.

00:47:27: Dass es eben eine große Gruppe engagierter Fans gibt,

00:47:33: die einfach ihre Meinung, ihren Beitrag, ihre Begeisterung oder auch ihre Kritik am VFB Stuttgart in unterschiedlichen Blogs,

00:47:42: Podcasts, Videoformaten auf Social Media oder eben auch als intensiv extra, sagt man das,

00:47:51: Twitterer, Twitterer, X normal, nicht.

00:47:54: Kein Wort gefunden.

00:47:56: Einfach sich engagieren.

00:47:58: Und da gibt es natürlich dann auch unterschiedliche Qualitäten soweit.

00:48:05: Und STR hat eben eine Topqualität.

00:48:08: Ich habe auch in der Vergangenheit einen Hautnah miterlegt, die Krisen, die ihr selber hattet,

00:48:15: Überlastungen, familiäre Geschichten und so weiter.

00:48:18: Da war ich eng dabei.

00:48:20: Und ich war persönlich Förderer.

00:48:23: Danke auch dafür, weil ich das eben wichtig fand.

00:48:26: Und ich habe dann eben auch in der Zwischenzeit mitbekommen, dass sich der Verein dann eben STR und euch angenommen hat,

00:48:36: dass es das eben weiter gibt und das finde ich gut und richtig.

00:48:42: Wie auch. Das können wir in der Sorge darüber hinterlegen.

00:48:45: Und ich glaube, dass wir auch mal definieren sollten, was ein vereinseigender Podcast ist und welche Unterschiede dies bezüglich bei uns auszumachen sind, Sebastian.

00:48:55: Ich glaube, es finde ich auch wichtig und du kannst da gerne mit rein gehen.

00:48:58: Aber ich glaube, was wirklich klar sein muss, mal nach draußen, was wir auch geben möchten, ist, dass es bei uns tatsächlich eine redaktionelle Unabhängigkeit gibt zum Beispiel.

00:49:06: Also wenn du jetzt einen vereinseigenden Podcast machst, dann ist es in der Regel so, dass der Verein die Redaktion führt für so ein Podcast beim VFB Stückert.

00:49:14: Und bei der Kooperation mit STR ist es so, dass wir wirklich redaktionell komplett unabhängig arbeiten.

00:49:20: Und das ist ein großer Vertrauensvorschuss, den der VFB Stückert uns da entgegenbringt.

00:49:25: Denn wir setzen uns ja schon durchaus kritisch mit Themen zum VFB Stückert auseinander.

00:49:31: Muss man ja einfach so sagen.

00:49:32: Ja, das ist so.

00:49:33: Und uns werden keine Themen vorgegeben.

00:49:35: Wir geben vorher unsere Inhalte der Aufnahme nicht an dich und du sagst, das Thema müsste aber rauslassen.

00:49:41: Und wenn wir natürlich Interviews führen wie mit dir oder mit anderen, funktioniert das natürlich auch klar, dass jemand, der im Gespräch was gesagt hat und dann sagt, das hätte ich aber gerne raus, dann schneiden wir es raus.

00:49:50: Das machen wir aber auch bei anderen Gasten natürlich auch nicht nur bei VFB-Gästen, aber wenn wir zwei uns unterhalten, gibt es ja keinerlei Abnahmung, gar nichts.

00:49:56: Wir nehmen auf, du gehst dann meistens nach Hause, schneidest das und dann haben wir ja sogar den Zugang zum VFB-YouTube-Kanal, um dann direkt hochzuladen.

00:50:04: Und das ist wirklich ein sehr großer Vertrauensvorschuss.

00:50:06: Und theoretisch könnten wir natürlich auch irgendwelchen Quatsch hochladen, was wir nie machen würden.

00:50:11: Aber ich meine, so zu viel zum Thema Unabhängigkeit.

00:50:14: Warum uns das Schütze-VFB Stückert zu was?

00:50:17: Habe ich vorhin schon gesagt, weil es eben total wichtig ist und dass es das weiter gibt und dass der VFB Stückert eher, also nicht Plattform dessen ist, sondern eher Förderer von einem in sich geschlossenen Projekt, das STR heißt.

00:50:33: Dass auch wir natürlich lieb gewonnen haben und nicht lieb gewonnen haben, weil das immer sozusagen Hofberichterstattung ist.

00:50:43: Das wollen wir gar nicht und das wird ja auch nicht möglich sein mit euch, sondern weil ihr einen guten und wichtigen Beitrag für den VFB Stückert leistet, den wir nicht leisten können.

00:50:53: Und deswegen ist es auch total wichtig, dass es eben dieses Fan-Format gibt von Fans für Fans.

00:50:58: Das Einzige, was ich auch bei dem Lounge, wo ihr hattet und dann eben auch in den ersten Folgen, da bin ich natürlich sehr hellhörig geworden, ob das funktioniert, weil das war ja ein Pilot und eine Ersterfahrung.

00:51:15: Da fand ich eben diese Unabhängigkeit eben nicht sichtbar und nicht spürbar, zumindest nur sicht- und spürbar für Experten, die sich damit intensiv auseinandergesetzt haben.

00:51:28: Darum war ja in einem der ersten Gespräche und eines der ersten Gespräche, wo ich hier begonnen hatte, war mit euch nach meinen Mitarbeitern und versteht sich von selbst, dass wir hieran eine Korrektur vornehmen,

00:51:41: dass es eben auf den ersten Blick sichtbar ist, dass es ein eigenes Format, ein eigenes Produkt ist und dass der VFB Stückert das lediglich fördert, am Leben halt, sagen wir finanziert, weil es eben ein Kulturgeld des VFB Stückert ist.

00:51:57: Aber dass es natürlich kein vereinzigender Podcast ist und als solcher auch nicht erkannt wird, das führt er immer wieder zu Irritationen, auch Irritationen im Haus.

00:52:07: Ja, das kann ich mir vorstellen. Das ist vielleicht auch noch eine Frage, die ich daran anschließen möchte. Ich stelle mir das schwierig vor, bei solchen Veränderungen, gerade in der Kommunikation, wenn man so möchte, auch in der Kulturförderung, dass manche vielleicht sogar schon als Angriff auf eigene Überzeugungen wahrnehmen,

00:52:29: also Menschen, die hier im Verein tätig sind und ich glaube, sich dann dem zu öffnen, so einem Projekt zu öffnen, erfordert wirklich harte Arbeit. Würdest du mir diesbezüglich zustimmen und gings dir vielleicht sogar ähnlich, dass du dich dafür erstmal fast schon akquirieren musstest selber, dich da zu öffnen?

00:52:48: Also Unabhängigkeit, habe ich vorher schon gesagt, ist auch eins meiner Werte und Unabhängigkeit bedarf halt auch viel Größe und Reflexion und Offenheit und sich öffnen, solche Ideen zuzulassen und dann aber ein Stück weit zu konstruieren, wie wir das dann miteinander hinkriegen würde.

00:53:10: Ich finde das Modell total gut, wenn wir das korrigiert kriegen, was wir korrigiert kriegen, dann ist das ganz wunderbar und dann hat es eben auch Zukunft.

00:53:21: Und also der VfB Stuttgart und ich persönlich und auch andere Enscheider, wir haben natürlich die Größe und auch das Rückgrat, um das zuzulassen. Wir müssen es nur vollkommen klarmachen, wer da gerade spricht.

00:53:37: Wenn eben Fans oder organisierte Fans oder die Fanszene den amtierenden Präsidenten charakterisieren und über ihn sprechen, dann ist es vollkommen klar, dass das eben in einem Fanformat passiert und eben nicht in einem, sagen wir, Unternehmenspodcast.

00:53:58: Also es ist vollkommen klar, was wir dann davon halten, das steht auf einem anderen Blatt, aber ihr seid ja unabhängig.

00:54:07: Ja, also bislang kommt es mir zumindest sofort, muss ich an der Stelle sagen.

00:54:11: Ja, wir, also die auch schon mitgekriegt, ihr kriegt ja dann auch Rückmeldung und das ganz normale Medienarbeit ist es, dass man eben Informationen gibt und sich gerne auch mal mithalten, was gut lief und was nicht so gut lief.

00:54:24: Das machen wir bei euch auch und da läuft natürlich auch nicht alles nur gut und nicht, aber drum reden wir miteinander und insbesondere pflegen wir eine gute Beziehung.

00:54:36: Also ich finde es total gut und total schön und müssen es eben weitermachen.

00:54:44: Was wir an der Stelle vielleicht auch noch verraten können, wir werden versuchen in Zukunft den Unterschied zwischen STR als Fan-Podcast und einem klassischen Vereinspodcast noch deutlicher zu machen, visuell muss man an der Stelle sagen.

00:54:56: Inhaltlich wird sich nichts ändern.

00:54:58: Wird sich nichts ändern, aber optisch waren wir alle der Überzeugung, dass man die Distanz vielleicht nochmal unterstreichen sollte.

00:55:05: Deshalb, das kann man an der Stelle glaube ich sagen, bekommt STR schon bald ein neues Gewand.

00:55:10: Also wenn man so möchte, lehnen wir uns optisch ein bisschen wieder an am alten STR-Logo an und auch die Thumbnails werden sich stärker vom Vereins eigenen Content abheben.

00:55:21: Du hast den Prozess, du hast es gerade eben schon gesagt, mit angestoßen und ich glaube, wir beide begrüßen das sehr, dass man auch nach außen hin nicht den anscheinend wart, wie gesagt, ein Vereins eigener Podcast zu sein,

00:55:31: sondern dass wir unsere Dinge machen und der VfB das halt einfach unterstützt, das finde ich wirklich großartig.

00:55:37: Was ich mir vor der Kooperation mit dem VfB oft gedacht habe, für den Club ist Verbundenheit mit den Fans vielleicht eher so ein Marketingaspekt und keine gelebte Überzeugung.

00:55:48: Vielleicht mal ein Beispiel. Erfolge werden natürlich gemeinsam gefeiert, ist klar. Die Karawane wurde, muss man sagen, auf Insta instrumentalisiert, um neues Merch zu verkaufen.

00:55:59: Aber in schwierigen Momenten, in Krisensituationen tauchte der VfB dann kommunikativ auch gerne mal ab, also wenig Transparenz, bisweilen substanzlose Worthilsen, im schlimmsten Fall gar keine Kommunikation.

00:56:14: Das wirkt auf mich fast so, als würde der VfB ein gewisses Machtgefälle da auch ausnutzen.

00:56:19: Und gleichzeitig führt eine unzureichende Kommunikation aber auch immer zu Misstrauen und man verliert bisweilen dann auch die Kommunikationshoheit, wie gesagt, immer die Perspektive von außen.

00:56:33: Mir ist natürlich auch klar, dass der Spagat zwischen Schild und Schwert für den VfB und Transparenz gegenüber den Fans schwierig ist, also gerade für die Kommunikationsabteilung.

00:56:45: Und meine Frage wäre eigentlich, wie sieht denn deiner Meinung nach die Symbiose aus Information und Kommunikationskontrolle aus?

00:56:53: Es ist ja eigentlich schon auch ein Stück weit dein Job, das in Einglang zu bringen.

00:56:59: Wie meinst du Kommunikationskontrolle?

00:57:03: Du hast gerade eben zum Beispiel gesagt, naja, es gibt Themen, nehmen wir mal Transfers, da kannst du jetzt ja keine Wasserstandsmeldungen rausgeben.

00:57:10: Gleichzeitig gibt es dann vielleicht auch Sponsorenthematiken, die man nicht öffentlich diskutieren kann, sozusagen.

00:57:17: Man kann es ins Statement rausgeben, Windemax ist unser Sponsor.

00:57:20: Habsverständlich, ja.

00:57:22: Ja, aber das ist relativ einfach.

00:57:24: Und das war auch in der Vereinspolitik jetzt so in den letzten Monaten, dass wir einfach schlichtweg überhaupt nichts sagen zu Interna.

00:57:33: Also da gibt es einfach eine Grenze und die wird also total konsequent eingehalten von allen handelnden Personen,

00:57:40: insbesondere von unserer Corporate Voice oder von dem, was wir nach außen geben.

00:57:46: Und dann gibt es da auch nichts.

00:57:48: Wir werden nie erzählen, was im Vereinsbeirat besprochen wird, im Aufsichtsrahl, im Vorstand oder woher immer,

00:57:54: weil das gehört nämlich genau da rein und es werden Ergebnisse kommuniziert, wenn sie entschieden sind.

00:57:59: Und das sorgt dann eben auch für Ruhe.

00:58:02: Ja, und so wird es dann bleiben.

00:58:05: Über alles andere können wir also herzlich gerne sprechen.

00:58:09: Das heißt, das Schlimmste für euch in der Kommunikationsabteilung ist am Ende, wenn Menschen aus Gremien Informationen nach draußen geben,

00:58:18: ohne vorher das mit der Kommunikationsabteilung abgeklärt zu haben.

00:58:23: Ja, das ist nicht das Schlimmste, aber es ist schlimm und vor allem schadet es jetzt nicht der Kommunikationsabteilung,

00:58:29: sondern dem VfB Stuttgart, wenn es eben zu Irritationen führt.

00:58:35: Oder also irgendwas halt draußen passiert, was dem Verein nicht gut tut.

00:58:41: Und also wir haben sie ja lang und breit eben erlebt jetzt in kurzer Zeit und ich sage relativ selbstbewusst,

00:58:49: dass wir das bei all den, was man draußen gesehen hat, noch gut unter Kontrolle hatten,

00:58:56: unter anderem wegen diesem Prinzip.

00:58:59: Und ich habe jedes Mal erlebt, wenn etwas Ruhe eingekehrt ist und es reicht nur, dass niemand irgendwas sagt,

00:59:06: dann ist es sofort, hat es sich beruhigt und sofort haben wir uns wieder auf die Wesen, die in Dinge konzentrieren können.

00:59:14: Ja, also nach dieser Flutanstellungnahme, die alle notwendig waren, war einfach alles gesagt

00:59:21: und dann waren einfach auch mal eine Woche nichts und dann haben sich die Gemüte auch schnell geregt,

00:59:27: auch wenn natürlich das fundamentale Thema noch nicht erledigt war.

00:59:32: Vollkommen klar.

00:59:34: Und daran liegt mir sehr, als mir liegt sehr viel an Ruhe und an Ordnung,

00:59:38: auch an einer gewissen Entspannung bei dem ganzen Thema genauso wie an Transparenz.

00:59:46: Das ist natürlich für uns interessant, weil wir natürlich Interesse daran haben, diese Themen immer weiter zu diskutieren.

00:59:52: Und was mir bei der Sache noch einfällt ist, weil ich muss mir das in Zukunft auch auf englisch, französisch oder spanisch tun,

00:59:58: wenn der VfB Stuttgart jetzt als Champions League Teilnehmer könnte ja vielleicht auch im Ausland Fans gewinnen.

01:00:03: Und wir waren erst auf Japan Tour, auf großer Japan Tour.

01:00:05: Also nicht nur aber sondern der VfB, ohne uns.

01:00:07: Ja, aber auch da ist das Thema Internationalisierung vielleicht der Einzeuger, dass der VfB Schöckert sich noch annehmen darf.

01:00:14: Definitiv. Und das müssen wir nachher bei den Themen, die du vorher gefragt hast, die mich und uns insbesondere beschäftigen,

01:00:24: noch mit einsortieren und das relativ weit oben einsortieren, weil also definitiv ist der VfB Stuttgarter ein internationales Phänomen.

01:00:35: Und wir machen jetzt die beste Kampagne, die man noch machen kann, um es mal im Marketing-Sprech zu sagen,

01:00:41: weil wir einfach in mindestens vier Ländern vorspielen werden und uns dort präsentieren werden und auch ganz viele Menschen

01:00:48: so Erst-Erfahrungen mit dem VfB haben und die Menschen, die eh schon den VfB Stuttgart lieben und vor sich her tragen,

01:00:55: dann wird es nochmal mit der Reise und mit der Auseinandersetzung und mit der Atmosphäre Champions League und mit den Erinnerungen

01:01:03: nochmal eine ganz andere Nummer werden. Noch dazu haben wir natürlich auch ein paar Business-Interessen, die natürlich einhergehen.

01:01:13: Irgendwie müssen wir auch Herrn Undarff und Herrn Demirovich und alle anderen irgendwie refinanzieren und bezahlen.

01:01:23: Und deswegen ist natürlich auch das Thema bis

01:01:28: ein Bestandteil von einer Internationalisierung-Strategie. Ich stehe jetzt mehr für die Kommunikation,

01:01:34: weil ich will natürlich den VfB Stuttgart und seine gute Botschaft auf alle Endgeräte der Welt transportieren.

01:01:42: Und deswegen ist auch eine Kommunikationsstrategie für Internationalisierung ganz oben auf der Agenda

01:01:49: und eben auch schon in Realisierung. Das wird jetzt nicht nur einfach ein bisschen Englisch gemacht,

01:01:56: ins Englische übersetzt. Ein bisschen ist da nicht richtig, sondern das hat man immer konsequent gemacht,

01:02:03: selbst in zwei Liga-Jahren. Wenn ich das richtig weiß, dass zumindest man sich immer über den VfB Stuttgart

01:02:10: sportlich informieren konnte beim VfB. Jetzt werden wir aber, sagen wir, multilinkual.

01:02:17: Und wir haben natürlich auch Kommunikations- und weitere Maßnahmen in den Zielländern, wo Japan eins war

01:02:28: und die Reise, die Tour, die da stattfand, die war äußersterfolgreich. Und jetzt nicht nur äußersterfolgreich

01:02:37: im Sinne von lukrativ, sondern auch äußersterfolgreich von dem, wie sich der VfB Stuttgart dort präsentiert hat.

01:02:44: Ja, wir haben das ja letztens auch besprochen, hat dann deutlich professionelleren Touch,

01:02:49: vergleich zu US-Reise vor anderthalb Jahren. Also das wirkte schon wirklich handfest,

01:02:55: wird ja ein Champions League-Reif.

01:02:57: Der VfB Stuttgart hat einen extremen Schritt gemacht.

01:03:00: Ja, ist so. Also, das sieht man auch. Man hat zum Beispiel tatsächlich, die sich nur auf die Vereinsmedien

01:03:06: verlassen können und hat einfach alles mitbekommen, was dort passiert. Es war ja auch schon anders,

01:03:10: sonst waren es halt dann eben Medienhäuser, die berichten mussten darüber. Und der VfB hat so guten

01:03:14: und reichhaltigen Content geliefert, der im Vergleich zu Sebastian mich persönlich immer abgeholt hat.

01:03:20: Für Sebastian war es irgendwann zu viel, für mich nicht. Also ich fand es wirklich richtig toll.

01:03:24: Und die Auftritte dann natürlich bei den diversen Testspielen gegen Hiroshima und Kyoto,

01:03:29: auch das war richtig gut gemacht. Also muss ich wirklich meinen Hut ziehen, das war tolle Arbeit an der Stelle.

01:03:35: Nämlich gerne an. Ja, und das Teamverordert hat auch großartige Arbeit geleistet.

01:03:40: Und das war was dort passiert ist glänzend transportiert.

01:03:44: Ja, genau so. Und wir sind beim Business und da sind wir eigentlich beim Thema,

01:03:48: dass ich unbedingt mit dir besprechen wollte. Business vielleicht nicht direkt, aber es ist ein Teil davon.

01:03:53: Vor, ja, ich meine, es war drei Jahren, warst du zu Gast im Sports Maniac Podcast von Daniel Sprügel,

01:04:00: was ich damals so bemerkenswert fand, war deine Theorie, die die Ziele eines Sportklubs in drei Säulen darstellte.

01:04:10: Und ich kann es ganz kurz mal aufschlüsseln. Du kannst es gerne nochmal etwas präzisieren.

01:04:15: Die erste Säule ist Selbstreden der sportliche Erfolg. Die zweite Säule umfasst Business als Vermarktung,

01:04:20: sowie sämtliche Geschäftsfelder mit dem Ziel der Finanzierung, wenn man so möchte.

01:04:25: Und die dritte Säule ist etwas, das für mich als Fan und Mitglied eines Fußballvereins schon immer der Treibstoff

01:04:33: für jegliche intrinsische Motivation war. Und zwar das Schaffen von Liebe und Leidenschaft.

01:04:38: Denn ohne die ist eigentlich alles nichts. Kannst du für alle, die den Podcast nicht gehört haben,

01:04:45: nochmal tiefer in diese Thematik einführen, was du damit meintest?

01:04:49: Ja, total gerne, weil es mir total wichtig ist und auch etwas ist, wo ich überall versuche,

01:04:59: einzubringen und will fast sagen zu predigen. Weil die anderen Bereiche deutlich ausgeprägter sind

01:05:10: und man manchmal die Sinne schärfen muss. Und die Sinne schärfen muss auf den eigentlichen Grund,

01:05:17: warum sich Menschen mit uns beschäftigen. Und das ist sicher auch, weil wir schön Fußball spielen,

01:05:25: aber vor allem auch, was die eben fühlen, was der VfB Stuttgart oder lässt sich auch übertragen

01:05:33: auf manche andere Vereine, sogar auf manche Marken, was das für eine Bedeutung hat.

01:05:38: Und darum geht es den Menschen. Und natürlich, wir haben Ziele, wir haben auch definierte Ziele,

01:05:45: wir verfolgen Mittelfristplanungen und so weiter. Aber wenn man es mal aufs wirklich

01:05:50: wesentlichste reduziert, sind es drei Ziele. Der eine ist der Zweck des Clubs. Es kamen 1893

01:06:00: Menschen zusammen aus zwei Gründen, die wollten erfolgreich Sport treiben, insbesondere Fußball,

01:06:06: und sie wollten sich vereinen darin. Und das sind die zwei Gründe, die heute noch gelten

01:06:12: und die wir uns immer mal wieder vergegenwärtigen müssen. Wir sind da, um erfolgreich Fußball zu spielen

01:06:17: und wir sind da, um Menschen zu vereinigen. Und es passiert jedes Mal, also fast jeden Tag,

01:06:23: überall kommen auch Menschen zusammen, um über den VfB Stuttgart zu reden und sich damit zu beschäftigen.

01:06:30: Also haben wir ein Ziel, sportlich erfolgreich zu sein, das zu betreiben.

01:06:39: Mit mehreren Mannschaften, sogar mit mehreren Disziplinen oder Sportarten, die wir machen.

01:06:47: Natürlich vor allem das Thema Fußball, das ist klar, das ist der Zweck des Unternehmens.

01:06:52: Dann gibt es noch das Thema Business, also alles, was damit zusammenhängt, um das zu ermöglichen

01:07:00: oder zu finanzieren. Dazu gehören also Ticketing, Vertrieb und Marketing, aber auch so Dinge wie

01:07:08: Buchhaltung und die ganzen Sachen, alles, was damit zusammenkommt. Natürlich wollen wir das auch machen.

01:07:14: Wir wollen Geld haben. Geld betrachte ich aber als Energie. Es bringt nichts, nur Geld zu besitzen,

01:07:21: auf den Konto zu haben. Geld bringt erst was, wenn es umgewandelt wird in etwas. Also zum Beispiel

01:07:28: in erfolgreich spielende Fußball. - Oder in gute Podcasts. - Oder in gute Podcasts, was wir ja auch tun.

01:07:35: Und das Dritte ist, und das ist keine Selbstverständlichkeit, wir müssen die Liebe pflegen, weil das ist der Grund,

01:07:43: weswegen die Menschen sich mit uns beschäftigen. Ich habe es vorher schon gesagt, nur aus dem Grund

01:07:48: kommen sie in Stadion, nur aus dem Grund kaufen die Kleidung, wo uns so Wappen drauf ist und

01:07:54: Sponsoren, deswegen hören die euren Podcast an, deswegen machen die alles möglich, was hier passiert

01:08:03: und deswegen regen die sich auch furchtbar auf, wenn in der VfB einfach wurscht egal wäre.

01:08:09: Dann hätte es niemals so ein Führer gegeben in der Vereinspolitik oder in allem anderen.

01:08:16: Also beschäftigt ja das enorm, welches Amt hat, wer hier Trainer ist, wer hier kickt, ob der Spieler

01:08:25: kommt oder nicht kommt. Das hat eine Informationsebene, aber vor allem eine Emotionsebene

01:08:32: und diese Emotionsebene müssen wir wahrnehmen und die müssen wir ein Stück weit pflegen und dafür ist die

01:08:36: Kommunikation da. Und Kommunikation ist eine Investition, aber eine Investition in Liebe.

01:08:43: Und das müssen wir in allem, was wir tun, müssen wir uns das immer gemacht machen.

01:08:51: Jedes Mailing, das wir rausschicken, ist ein Liebesbrief und wir müssen uns so schreiben,

01:08:57: dass wir dem gegenüber quasi so wertschätzen, weil wir genau wissen, was dir dabei spürt, wenn er liest.

01:09:04: Das ist natürlich stark überhöht, das muss jetzt ein Ticketing-Info-Mailing sein, wo möglicherweise auch große Zahlen stehen.

01:09:11: Aber es ist zumindest etwas, wenn Menschen sich mit dem VfB beschäftigen, dann machen die das nicht sachlich.

01:09:20: Die machen das emotional, zumindest spielt Emotion eine große Rolle. Aus dem Grund vergessen,

01:09:27: die auch Werburt und Schwester ist, wenn wir in der letzten Minute die Klasse halten.

01:09:31: Aus dem Grund wünschen die hier alle zum Teufel, wenn sie eben die Liebe nicht so leben wie sie,

01:09:39: so wie sie den VfB Stuttgart betrachten. Und sie lieben auch den VfB Stuttgart in einer Form,

01:09:46: dass auch Personen austauschbar wären, die Liebe bleibt. Und die Liebe bleibt übrigens auch dann,

01:09:54: wenn man Bankrott ist und absteigt. Die Liebe bleibt, das haben wir hier beim VfB Stuttgart erlebt,

01:10:00: das haben auch andere Vereine erlebt, die noch weiter untergegangen sind und wiedergekommen sind.

01:10:04: Die kommen nur hochmals relevant und im Fokus der Menschen bleiben. Es gibt Vereine, es gibt Armarken,

01:10:12: die werden diese Liebe nie in der Form erreichen können, wie wir sie als Traditionsverein haben.

01:10:19: Wir dürfen nur einzeln machen und das immer als gegeben hinnehmen. Da spielt alles eine Rolle.

01:10:26: Da spielen z.B. all die Dinge eine Rolle, die die Fans selber machen. Also Fanclubs,

01:10:32: auch Gattungen von Fanclubs und Kulturen von Fanclubs, eure Formate,

01:10:39: andere Plakatierungen geht es mal, wenn irgend einer mit dem Thema weiß und rote in Verbindung kommt,

01:10:46: löst es was aus. Und der VfB Stuttgart spielt bei den Menschen im Leben halt eine riesengroße Rolle.

01:10:54: Bisherhin, und das ist eine zweite Theorie nach diesen drei Säulen, bis hin dazu,

01:11:02: dass sie ihr Leben danach ausrichten, dass der Spielplan bestimmt, wie sie ihre Wochenende verbringen.

01:11:10: Wollte ihr ein Urlaub haben. - Wollte ihr ein Urlaub haben. - Absolut. Was Verkleidung sie tragen,

01:11:16: was für Namen Kinder kriegen usw. Das ist eben die höchste Form von einer Verbindung, die du einfach hast.

01:11:24: Und da, um das zu erreichen, geht halt davor, dass man den VfB Stuttgart als solches kennen und lieben lernt.

01:11:35: Also, dass eine Bedeutung gewinnt, dass man dann eben auch sein Leben danach ausrichtet

01:11:41: und in der Endstufe sogar all das liebt, was der VfB Stuttgart bedeutet.

01:11:46: Und das haben wir in höchst ausgeprägter Form, wo die allerwenigsten Vereine in Deutschland das von sich behaupten können,

01:11:57: dass sie mir ganz, ganz sicher und in den ersten vier, fünf, in dieser Liebestiefe.

01:12:05: Was ich mich da frage, ist, warum bist du einer der wenigen, die das so klar ansprechen?

01:12:10: Also, eigentlich ist es doch einleuchten.

01:12:12: Du hast gerade eben schon Beispiele angerissen. Für mich ist das offensichtlichste Beispiel z.B. Hoffenheim.

01:12:18: Ein Club, der seine Relevanz und Bedeutung nur aus sportlichem Erfolg und Marketing schöpft, wenn man so möchte.

01:12:24: Und das Problem ist, bleibt dieser sportliche Erfolg aus, nützt dir natürlich auch das Marketing nichts mehr.

01:12:30: Und das eh schon spärlich vorhandene Interesse von Relevanz, will ich da jetzt gar nicht sprechen, versiegt nahezu komplett.

01:12:39: Und andere, auch das hast du schon angerissen, organisch gewachsene Clubs, wie z.B. Kaiserslautern,

01:12:44: erholen sich selbst aus finanziellen und sportlichen Worst-Cases und reussieren, die sind eigentlich unsterblich.

01:12:53: Solche Vereine.

01:12:54: Hast du eine Erklärung dafür, weshalb dieser Aspekt bei nicht so vielen Clubs im Fokus steht?

01:13:02: Also, ich meine, klar, alle reden halt über sportlichem Erfolg und Marketing-KPI's,

01:13:07: aber eigentlich ist es ja die stärkste Säule, wenn man so möchte, in diesem Säulenmodell, die Liebe.

01:13:12: Ganz sicher.

01:13:13: Das hängt auch damit zu tun, wie Menschen ausgebildet und erzogen werden.

01:13:17: Also auch in der akademischen Ausbildung spielt das eine große Rolle,

01:13:21: wo das ganze bürokratische und sehr akademische eine große Rolle spielt.

01:13:26: Und eben eine emotionale Prägung kaum.

01:13:30: Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun, das hat auch mit Mentorship zu tun.

01:13:34: Ich versuch das zu vermitteln.

01:13:36: Und ich versuch das auch in allen anderen Bereichen, das Unternehmen zu vermitteln,

01:13:40: wie ich es auch in Frankfurt getan habe, wie ich sie erlernt habe, wo ich auch hier gelernt oder lernen habe müssen,

01:13:47: dass es eine immer geringere Rolle spielt.

01:13:50: Deswegen bin ich unter anderem auch gegangen, dass hier die Kommerzialisierung immer größer wurde.

01:13:55: Damals beim VfB?

01:13:56: Absolut, absolut.

01:13:58: Also, ich nannte das damals Kleinkommerzgehab.

01:14:02: Da war kein Anlass gering genug.

01:14:05: Du hast vor von dem Instagram gesprochen, ich denke zum Beispiel einen Nichtabstiegsschale und so.

01:14:10: Ja, die Regationsschale.

01:14:12: Also, remember it.

01:14:13: Also, complete no-go's aus meiner Sicht.

01:14:17: Aber ich wundere mich auch ganz ehrlich, warum das, und damit meine ich nicht den VfB Stuttgart,

01:14:27: sondern die allgemeine Sportwelt, warum das so wenig ausgeprägt ist.

01:14:31: Sowas wird auch in diversen Kongressen kaum thematisiert.

01:14:36: Da geht es immer um Innovationen, Methoden, Marketingthemen, Aikai und so weiter.

01:14:43: Du musst messen können.

01:14:44: Ja, absolut.

01:14:46: Das passt halt recht schlecht in die Denkenust rein und auch ins, wie sagt man, narrativ.

01:14:54: Oder auch in irgendwelche kommerziellen Themen.

01:14:57: Dabei ist es die Basis von all dem.

01:14:59: Und das war es ein Hoffenheim oder auch viele, viele andere Marken und Produkte erreichen wollen,

01:15:07: nämlich geliebt zu werden und ein Gefühl auszulösen,

01:15:10: dass jetzt unabhängig ist von dem Produkt selber.

01:15:13: Das haben wir per se.

01:15:15: Also, das ist unser Wesen.

01:15:17: Den VfB Stuttgart wird es auch geben, ohne Fußball.

01:15:20: Und das zu erreichen, das ist eigentlich die höchste Form der Entwicklung sozusagen.

01:15:28: Dass der VfB Stuttgart eben als Phänomen, als Mysterium, als was auch immer,

01:15:36: jedenfalls als Liebestück existiert, das ist die Besonderheit,

01:15:43: die der VfB Stuttgart über seine lange Historie geschafft hat

01:15:48: und andere wie zum Beispiel die Hoffenheimer und ich will da überhaupt nicht werden.

01:15:53: Eben erst am Anfang einer Entwicklung sind.

01:15:56: Genau.

01:15:57: Und wenn überhaupt, es wird auch in Hoffenheim Menschen geben, die Hoffenheim lieben.

01:16:01: Zwei für los.

01:16:02: In welcher Form auch immer.

01:16:03: Das ist nur weniger als beim VfB.

01:16:05: Möglicherweise unmessbar wenig.

01:16:08: Aber ich will nur damit sagen, dass es bei anderen Dienstleistungen, Marken oder bei Angeboten,

01:16:20: da ist das Bestandteil des Marketing zu pflegen.

01:16:24: Das ist auch Bestandteil unseres Marketing.

01:16:26: Sie will nicht so tun, als ob es das überhaupt nicht gäbe.

01:16:29: Aber wir richten als Sportbranche viel zu viel nach dem Thema Geld und Wertigkeit und ROI aus und so weiter

01:16:36: und nicht nach dem, wofür wir eigentlich da sind.

01:16:40: Wir machen Fußballspiele nicht, um Geld zu verdienen.

01:16:43: Wir machen es auch, um Geld zu verdienen.

01:16:45: Aber wir machen vor allem das, um den Menschen ein gutes Gefühl zu ermitteln.

01:16:50: Ein Event, ein Akt, ein Liebesakt zu ermöglichen.

01:16:58: Eine Verbindung herzustellen, die Menschen zu vereinen und idealerweise natürlich auch einen sportlichen Erfolg zu erzielen.

01:17:06: Dass es eben zu so, sagen wir es ganz einfach, zu so einem Höhepunkt kommt, wie das Endotor oder die Vizemeisterschaft

01:17:14: oder der Sieg gegen den FC Bayern München.

01:17:17: Absolut. Versuchen dann Glubs von mir, das wie Hoffmann im Leipzig etc. über die Säulen Sport und Business

01:17:23: diese dritte Säule Liebe zu kreieren oder müssen die im Endeffekt darauf warten, dass das auch von alleine wächst oder er wächst, so zu sein.

01:17:32: Kannst du das über Sport und eben Business, wenn man in diesem Säulen denken bleibt, kannst du dadurch Liebe schaffen?

01:17:39: Das geht auch über Sport und über Business, über Sport natürlich genauso, weil das sind ja dann eben die Menschen,

01:17:44: die genau das tun, was man am meisten liebt, nämlich dem Zuschauen oder das Erleben des Sports selber.

01:17:50: Das geht aber natürlich auch über Business und geht auch über Kommerz, selbstverständlich.

01:17:56: Aber ist das nachhaltig dann?

01:17:57: Ja, auf jeden Fall. Das gehört dazu. Also ich will das überhaupt nicht abtun, dass das irgendwie verwerflich ist in irgendeiner Form.

01:18:05: Im Gegenteil, das ist für mich ultimative Bestandteil von dem ganzen Geschäftsfeld, das wir haben.

01:18:14: Geld verdienen und auch Geld, Reh zu investieren, eben wir verdienen ja nicht das Geld, um es anzuhäufen,

01:18:23: sondern eben wieder zu investieren, nämlich vornehmlich in den Sports selber.

01:18:29: Das ist alles richtig und redlich und das passt auch nur bei dem Thema Liebe, wo die Kommunikation dazu gehört.

01:18:41: Bedarf es einer anderen Denkweise, nämlich, dass eben wir aus dem Business Säule etwas rausnehmen, in die Liebe reinstecken

01:18:51: und eben da den Energiegrad erhöhen.

01:18:55: Ich habe vorher schon von Energie gesprochen, für mich ist Liebe eine Energieform, wie gelten die Energieform, wie Daten eine Energieform ist

01:19:03: oder wie andere Dinge auch Energieform sind.

01:19:06: Ich habe übrigens auch eine Theorie.

01:19:09: Bitte.

01:19:10: Liebe, also wir führen ja alle eine Beziehung mit dem VfB irgendwie.

01:19:14: Ich glaube, diese Beziehung ist deshalb so gefestigt, weil man schon ganz oft Beziehungskrisen hatte.

01:19:19: Und ich finde, die Identifikation mit den Clubs ist so hoch, vor allem bei den Clubs, die halt schon viel schlechte Zeiten erlebt haben.

01:19:27: Und ich kann mich über den Sieg gegen Bayern viel mehr freuen, wenn ich im Hinterkopf habe, wir haben schon gegen Osnabrück und gegen Wiesbaden verloren.

01:19:33: Wir haben gegen Dresden 0 zu 5 verloren.

01:19:35: Und egal, ob jetzt Schalke, HSV, Kaiserslautern, 1860, haben wir am letzten Sonntag wieder gesehen,

01:19:41: alle diese Fans haben schon so viel mitgemacht, dass, glaube ich, die Liebe zu ihrem Club halt einfach so gefestigt ist, dass auch sportlicher Misserfolg nichts mehr anhaben kann.

01:19:51: Und ich glaube, das fehlt halt auch vielen Clubs wie Leipzig, wie Hoffenheim, vielleicht sogar ein Club wie Bayern am Ende oder so,

01:19:56: dass diese ganz schlechten Zeiten haben wir jetzt alle nicht erlebt.

01:19:59: Deckt sich meine Theorie mit deiner?

01:20:01: Ganz sicher.

01:20:02: Ganz sicher.

01:20:03: Vielleicht war auch der Liebesgrad beim FC Bayern und seinen Nachfolgern in der Zeit noch höher, als er noch nicht,

01:20:08: also den dauerhaft gebuchten Erfolg hatten, zumindest auf einer extremen Draufsicht.

01:20:15: Dort wird es extrem viele geben, die den FC Bayern lieben, also extrem viele.

01:20:20: Aber du hast vollkommen recht.

01:20:22: Also das entsteht eben aus Erlebnissen, aus Erfahrungen, aus Geschichte, aus Erzählungen.

01:20:29: Entsteht es ganz einfach, wenn man sich viel zu erzählen hat, wenn man halt zieht mal auf Auswärtsfahrten waren,

01:20:35: wenn sich die tollsten Sachen passiert sind, wo keine Ahnung,

01:20:38: wenn man persönliche Ereignisse hat, oder vielleicht sogar die Liebe gefunden hat,

01:20:42: oder zumindest neue Freunde, Partnerschaften und so weiter eingegangen ist,

01:20:46: all das festigte Thema.

01:20:48: Und in der Mitte steht immer der Anlass dessen, und es ist der VfB Stuttgart.

01:20:53: Und aus dem Grund tragen die Menschen eben sich, also den VfB Stuttgart, in sich, und zwar unerschütterlich,

01:21:02: da kann passieren, was will.

01:21:04: Und wenn man in 2022 der VfB kein einziges Auswärtsspiel gewinnt und die Fans fahren trotzdem nach Wolfsburg

01:21:09: und sonst wohin, dann kann es ja eine Liebe sein.

01:21:12: Ja, was ist spannend.

01:21:13: Und das Vereinen, die Gemeinschaft, die Bedeutung, die einfach dieses Ritual hat.

01:21:17: Also dann ist einfach die Ausfahrt eine Ritual der Liebe geworden.

01:21:21: Richtig.

01:21:22: Und das ist ganz, ganz, ganz toll.

01:21:25: Also das ist so toll, dass man dann, also wenn mir ein Schauer runtergeht, jedes Mal, wenn ich das so lebe,

01:21:32: wenn ich zum Becherpfand schaue, genauso wie wenn ich sehe, dass das, wo ich jetzt am Sonntag nach Groß-Aspach bin,

01:21:42: wie viele Leute dorthin gepilgelt sind, wie viele Kinder und Menschen, dann eben unser Trikot, ich will fast sagen, wieder tragen.

01:21:50: Mit Stolz, ja.

01:21:51: Also du siehst das auch.

01:21:52: Also das ist nicht mehr nur, jetzt muss ich wieder das Trikot anziehen, weil der VfB spielt, sondern die Menschen laufen.

01:21:57: Das Stadtbild verändert sich durch den sportlichen Erfolg des VfB Stuttgart.

01:22:00: Leute, ich war damals noch in Frankfurt, aber ich war bei diesem Spiel da gegen Köln und die Energie war spürbar.

01:22:10: Es war vollkommen klar, was passiert, nicht nur weil irgendeine Magie mitschreibt, da glaube ich auch dran.

01:22:19: Manche Dinge müssen einfach passieren und das war so ein Fall, der passiert.

01:22:23: Aber es war natürlich auch eine unfassbare Energie, eine positive, eine optimistische Energie in diesem Stadion.

01:22:30: Und die sorgt eben für Wunder.

01:22:33: Also es gibt Wunder und es gibt eben Wunder aus Liebe und man kann eben solche Dinge nicht kaufen.

01:22:39: Und jeder, der im Sport zu tun hat, der sich damit beschäftigt, muss sich verdammt normal auch mit dem Thema beschäftigen,

01:22:45: muss sich damit auseinandersetzen und jeder, der strategisch und nüchtern ein Verein gestaltet, ein Verein führt, muss dem Raum geben.

01:22:59: Wie fallen denn die Reaktionen aus, wenn du zum Beispiel beim Spobis oder auch beim VfB Stuttgart das Thema Liebe mit in die Diskussion bringst?

01:23:07: Wir haben es gerade eben schon gesagt, diesbezüglich Schlüsselkennzahlen zu präsentieren, stelle ich mir schwer vor. Wie reagieren die Leute darauf?

01:23:14: Also ich gehe damit nicht in der Öffentlichkeit hausieren. Ich habe zum Beispiel beim Spobis lange nicht gesprochen und nicht über das Thema.

01:23:24: Ich hatte nach dem Podcast, den du angesprochen hast beim Sportsmaniac mit dem Daniel Sprügel, enorme Rückmeldung, wirklich enorme Rückmeldung.

01:23:33: Und ich bin eigentlich schon eher Mikrofon und Kamerascheue und überlass das lieber anderen.

01:23:40: Aber da habe ich vielen meiner Kolleginnen und Kollegen aus der Seele gesprochen. Und es hat gut getan.

01:23:48: Also ich bin jetzt auch nicht der, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und der einzige ist der, der das verpflichtet oder so,

01:23:58: aber vielleicht einer der wenigen, die das so konkret sagen und damit ein Stück weit auch so das Weltbild des Sportbusiness rüttelt ein Stück weit,

01:24:07: weil eins eben vergessen wird und es hat eben nichts mit Strategie und Unternehmertum zu tun. Wenig.

01:24:14: Hängt das vielleicht auch damit zusammen, dass viele das als gegeben nehmen und sich keine Gedanken machen darüber, ob diese Liebe auch mal weggehen könnte?

01:24:24: Ja, natürlich ist der sportliche Erfolg und auch das Business wichtig, haben ja schon rausgearbeitet.

01:24:31: Deshalb meine Frage vielleicht nochmal, wie kann man denn da eine gute Balance aus diesen drei Säulen herstellen oder wie sieht die perfekte Balance für dich aus?

01:24:40: Es gibt seine Ranking sozusagen. Also wenn man jetzt die Säulen sich vorstellt, würde ich mir zum Beispiel denken, dass die Liebe immer in der Mitte steht und sozusagen das Dach ausbalanciert.

01:24:49: Und wenn da mal der sportliche Erfolg abknickt oder eben beim Marketing oder beim Business läuft es nicht so gut, dann fällt das Dach noch nicht komplett runter,

01:24:56: sondern es steht eigentlich immer noch in der Waage sozusagen auf der Liebe getragen von uns Fans.

01:25:01: Ja, dahinter ist vielleicht ein kleiner Denkfehler, weil man kann das eine tun und nicht das andere zu lassen.

01:25:10: Es geht total sowohl als auch, so wie wir das gerade praktizieren.

01:25:15: Und wie auch eben der VfB Stuttgart ist, wir haben sportlichen Erfolg, wir sind wirtschaftlich erfolgreich und wir erzeugen viel Liebe.

01:25:26: Gerade haben wir eine gute Momentaufnahme, also das passt ganz gut.

01:25:30: Wenn das auch sobald auskommt, dann haben wir ein bisschen Probleme.

01:25:33: Wenn wir entweder unsere Fans schlecht behandeln, die werden jetzt nicht von heute auf morgen ihre Liebe verlassen,

01:25:41: aber vielleicht ebt sie doch ab ein Stück weit oder wir gehen beim Grotte oder wir sind wir sportlich weniger Erfolg,

01:25:49: dann müssen wir das eben mit den anderen Dingen ausgleichen.

01:25:52: Und ganz simpel, dann müssen wir vom Business was runternehmen und Spieler kaufen, ganz einfach.

01:25:57: Und wenn man in den Business runtergeht, dann müssen wir eben die Liebe aktivieren, um es mal sozusagen zu sagen.

01:26:03: Dann gibt es Angebote und die Menschen nutzen die ja gerne, die haben nur manchmal,

01:26:09: und das hängt auch mit Liebe zu tun, manche absurde Vorstellungen von, wie viel man sich dann eben erlauben darf,

01:26:16: als es kosten darf zum Beispiel.

01:26:18: Und dessen nehmen wir uns ja an, wir sind ja uns total bewusst, dass der Fußball ein Volksgut ist.

01:26:27: Und dass durch das Volksgut natürlich auch die normalen Marktkriterien oder die Markträlen ausgehoben werden.

01:26:36: Wir können natürlich nicht die Preise verlangen, die wir können, denn und auch überhaupt nicht wollen,

01:26:43: sondern das muss immer ein Volksgut bleiben und es muss auch immer möglich sein,

01:26:49: dass jeder Bürger den VfB Stuttgart erleben kann, also seiner Liebe nahe sein kann und einmal.

01:26:57: Aber das zu organisieren und das gerecht zu gestalten, das ist ein unlösbares Problem.

01:27:05: Schafft Liebe dem Verein gegenüber moralische Werte und vielleicht auch andersrum schaffen gelebte Werte Liebe dem Verein gegenüber,

01:27:17: also sprich korrelieren hier nicht gesellschaftspriegende Aspekte und tragen zu einem besseren Mitten dann dabei auch ein Stück weit?

01:27:25: Also ganz sicher, zum einen ist der VfB Stuttgart net das, also der Club, die wir hier sind, die angestellten und die Mitarbeiter,

01:27:32: der VfB Stuttgart ist alles, ja, ist alles, die Menschen, sind die Mitglieders, sind die Fans und nicht das, was wir hier machen.

01:27:40: Wir haben schon eine gewisse Rolle natürlich, weil wir, sagen wir, das organisieren,

01:27:46: dass den ganzen Kosmos oder das System, VfB, um das mal so zu sagen, aber der VfB Stuttgart ist jeder

01:27:56: und jeder kann dabei auch partizipieren und jeder kann auch beitragen, wie ihr es eben auch tut.

01:28:01: Also halt jetzt zwei von hundert draußen denn und ihr habt es euch zur Aufgabe gemacht, eben aktiv beizutragen für das,

01:28:08: für die Information, habt selber Spaß dabei gehabt, der VfB Stuttgart wird ein riesen, riesen, riesen Thema in eurem Leben

01:28:15: und zwar so, dass es euer Leben, also in deiner sogar verändert hat.

01:28:20: Aber natürlich ist es auch so, dass die Bedeutung des VfB im Leben der Menschen natürlich eine große, große, große Verantwortung ist,

01:28:29: weil wir ganz viel an Werte vermitteln und stückweit auch eine Vorbildfunktion haben

01:28:36: und die Werte, die in der Gemeinschaft ermittelt werden, sich eben multiplizieren.

01:28:42: Also wir haben dann eben auch die Möglichkeit, also eben auch durch Werte, die wir leben,

01:28:50: wie das Thema Toleranz, das Thema Miteinander, die gesellschaftliche Verantwortung, das große Thema Nachhaltigkeit,

01:29:02: Internationalisierung, Menschen zusammenzubringen und so weiter, das dann eben auch den Menschen empfehlen

01:29:09: und stückweit lernen und stückweit vorleben und stückweit und auch natürlich sagen jeder, der sich in diesem Kreis,

01:29:15: sagen wir zum Beispiel in dem Stadion befindet oder der Fan des VfB Stuttgart ist,

01:29:20: muss das mindestens akzeptieren, im besten Fall antizipieren und im Optimalfall natürlich vorleben, mitleben.

01:29:30: Und somit haben wir halt auch in dem Thema Werte eigentlich einen Kosmos geschaffen,

01:29:39: wo das unverrückbar drin ist, es wird kaum möglich sein, also dramatisch andere Werte in dem System VfB Stuttgart auszuleben.

01:29:49: Das wird auch nicht veränderbar sein. Und es ist gut so, weil die Werte jetzt nicht nur niedergeschrieben sind,

01:29:55: teilweise in der Satzung, teilweise in Papieren, aber vor allem in den Köpfen und den Herzen der Menschen.

01:30:02: Reicht die Ressource Liebe, die dem Verein entgegen gebracht wird, auch aus, um Werte zu verschieben?

01:30:10: Ich denke mir zum Beispiel an die Collectables oder die von vielen Fans sehr kritisch rezipierten Sponsoring-Ships

01:30:20: mit Winamax oder mit Jokers da oder so, das sind ja dann auch Werte, die man eigentlich hat.

01:30:26: Man sagt, okay, ich lehne zum Beispiel Glücksspiel ab. Ich finde so was wie Collectables nicht gut,

01:30:31: aber es ist ja auch nicht so, dass der VfB Stuttgart dann dadurch wirklich Fans verliert.

01:30:35: Deswegen kann man praktisch durch diese Liebe, die der VfB von den Fans bekommt, auch die Werte bei diesen Fans so ein Stück weit verschieben?

01:30:44: Verschieben im Sinne, dass sie das eher tolerieren.

01:30:51: Was wir schon erwarten, also gerade bei dem Thema Collectables, da ist überhaupt nichts Verwerfliches,

01:31:00: daran im Gegenteil, wer sich damit intensive autorendersetzt wird, sehen, dass das eine total spannende Plattform ist,

01:31:07: in der jetzt nicht nur ein Handelsstadt findet mit virtuellen Güdern, sondern dort eben auch eine Community stattfindet,

01:31:16: dass es auch Windspiele stattfinden und viele, viele andere Sachen werden wir eher noch ausbauen, weil das halt total spannend ist.

01:31:25: Und unter anderem ist es dort eben auch möglich, Collectables zu erwerben, zusammen zu tauschen.

01:31:31: Also einen Vorgehen zu machen, dass es in Analogreform immer schon immer gibt.

01:31:38: Da gab es ein Problem der Kommunikation, aber vor allem des Timings aus meiner Sicht.

01:31:46: Das fällt mir schwer zu kritisieren, weil das vor meiner Zeit lag aber so, weil das auch ein Unmittelmarnee mit dem Kraut-Trikot war.

01:31:57: Und dann in einer Woche, und das wurde vielleicht auch nicht richtig erklärt, jedenfalls das Collectables-Thema ist 0,0 verwerflich.

01:32:04: Aus meiner Sicht hat auch überhaupt nichts zu tun mit irgendwelchen Krypto- oder Geld aus der Tasche ziehen.

01:32:11: Nicht, dass der Vorwurf, der da einhergeht, ist, dass man gewisse Abhängigkeiten, gerade bei jungen User, wenn man so möchte,

01:32:19: und Userinnen hervorruft. Also sprich, ich muss immer weiter Geld in ein System pumpen und hoffe, dass ich irgendwas dafür zurückbekomme,

01:32:28: was ich mit einem geringeren Gelt-Einsatz nicht bekommen könnte. Spieler XY.

01:32:34: Ich möchte unbedingt den Demirovich haben, also kaufe ich einen Pack. Da ist er nicht drin. Ich kaufe den nächsten Pack.

01:32:39: Da ist er nicht drin. Und jetzt ist natürlich völlig richtig, das gab es früher auch.

01:32:42: Also wenn ich meinen Panini-Album bestücken wollte, habe ich mir auch unzählige von diesen Panini-Bildchen gekauft,

01:32:49: habe Geld dafür investiert und dann gibt es Leute, die sagen, da hatte ich aber was in der Hand.

01:32:55: Die verstehen dann vielleicht auch den digitalen Wert für manche nicht.

01:32:58: Also ich kenne jetzt auch wieder nur aus dem Nähekästchen Blaudern.

01:33:00: Meine Tochter gibt aus meiner Sicht viel zu viel Geld aus für irgendwelche Skins, die sie sich für irgendwelche Computerspiele kauft.

01:33:07: Könnte ich auch jedes Mal sagen, hast ja nicht zu der Hand, aber in der Bedeutung hat es trotzdem für die jeweilige Person.

01:33:12: Aber korrigiere mich, aber das ist, glaube ich, so mit der Hauptkritikpunkt bei dieser Collectables-Geschichte.

01:33:17: Und wahrscheinlich haben wir es jetzt falsch erklärt und es werden uns Leute in den YouTube-Kommentaren berichtigen.

01:33:22: Aber dein zählt ja auch gar nicht meine Frage.

01:33:25: Also ich wollte wirklich verstehen, ob es und zwar ab vom VFB Stuttgart für ein Fußballverein dann fast sogar leichter ist,

01:33:33: Werte zu verschieben, weil was wir gerade online oft erleben, ist, dass es Positionen und vermeintlich Werte gibt, die unverrückbar sind.

01:33:40: Also es gibt schwarz-weiß, so ich bin dafür und das und fertig.

01:33:44: Und ich habe das Gefühl, dass bei der Thematik Fußballverein, ich sag mal der Graubereich,

01:33:49: der persönlich gesetzten Werte deutlich größer ist als bei ganz, ganz vielen anderen gesellschaftlichen Themen.

01:33:56: Glaubst du es?

01:33:58: Ich glaube, was ich definitiv glaube, ist, dass bei unserer Werte-Marschstäbe angelegt werden,

01:34:03: gerade in kommerzieller Sicht oder bei solchen Angeboten zum Beispiel, wobei du gerade,

01:34:10: dann musst du nicht viel ergänzen.

01:34:12: Bei dem, was du erzählt hast, ist ein digitales Angebot, das war auf Bestuttgart.

01:34:17: Dass es an vielen, vielen anderen Stellen auch gibt, dass es auch schon immer gab

01:34:22: und dass wir sehr, sehr innovativ und spielerisch und auch sehr vernünftig praktizieren und weiterentwickeln wollen.

01:34:32: Und das hat überhaupt keine solchen strategischen Überlegungen dahinter,

01:34:38: dass wir nur uns bereichern wollen, da dran im Gegenteil, wir wollen hier was Bleibendes entwickeln,

01:34:43: dann eben auf innovativer Basis und im Bereich Innovation muss man auch mal sich was trauen

01:34:48: und was auszuprobieren, Erfahrungen darauf sammeln.

01:34:52: Aber vollkommen richtig, und das hat dann wieder mit Liebe zu tun, du bist natürlich unter dem totalen Brennglas,

01:34:58: dürfen wir uns das erlauben.

01:35:00: Das bedeutet Werte-Marschstäbe, die wir uns selber gegeben haben, die aber auch den Fans uns geben, die gelten dann halt.

01:35:08: Und eins spielt dann auch nur eine Rolle, ich werde bloß nachher an das Thema Wetten auch noch kommen,

01:35:13: dass man das einfach wegwatschen.

01:35:16: Eins spielt natürlich eben auch noch eine Rolle, und es ist so, dass also eine Kritik,

01:35:24: leicht auf den Resonanzboden der Social Media trifft, das finde ich jetzt gut, oder sowas.

01:35:33: Also es wird auch ganz viel reflexartig kritisiert, ohne sich intensiv damit auseinander zu beschäftigen.

01:35:40: Ich will da überhaupt nicht pauschalisieren, und schon gar nicht unsere Fans, ich sehe das halt im Social Media,

01:35:47: also wie reflexartig reagiert wird, nur um den Applaus zu kriegen, der dann das erste Mal darauf die naheliegende Reaktion getracht hat.

01:36:02: Ich nenne das immer Brownie Points. Also du kriegst halt einfach dann eine gewisse Rückmeldung, positive Indovine werden ausgeschüttet,

01:36:10: aber die eigentlich auseinandersetzung mit dem Thema, und auch wenn die Kritik von nöten wäre sozusagen,

01:36:17: ist eigentlich nicht, also die verfestigt sich nicht, sondern es ist weg.

01:36:22: Nach einer Woche ist es egal, wie krass ein Thema ist, fast bei allen Themen ist das,

01:36:27: einfach wenn nichts Neues nachkommt, nach einer Woche interessiert keinen mehr oder weniger, deutlich weniger.

01:36:33: Bei dem Thema Collectivebills ist es identifiziert, es wird auch neu aufbereitet und es wird auch neu erklärt.

01:36:38: Ja, das war ein...

01:36:40: Nicht von mir.

01:36:41: Ich wollte mich schon sagen.

01:36:43: Ach so, ja ich weiß ja, war sicher auch nicht, du warst halt letztes Schluss.

01:36:50: Man lernt.

01:36:51: Ja, absolut. Aber wir werden es jedenfalls erklären und wir werden das auch nochmal einführen und dann eben auch aufzeigen,

01:36:58: was man darin machen kann.

01:36:59: Für welche?

01:37:00: Richtig, aber lass uns nochmal auf, eingehen auf das Thema Wetten, wo sicher eins eine große Rolle gespielt hat,

01:37:13: das lag auch vor meiner Zeit, aber das ist einfach meine Überzeugung,

01:37:19: dass man sich die Entscheidung alles andere als leicht getan hat und gerade das Thema Geld und so weiter,

01:37:27: also wahrscheinlich eine überragende Rolle gespielt hat, bei der Entscheidung es dann doch zu machen,

01:37:33: im Bewusstsein, was dann zurückkommt.

01:37:36: Zur Ehrenrettung muss man aber auch sagen, dass wenn man sich intensiver mit dem Anbieter Wiedermax beschäftigt,

01:37:42: ist es einer von zwei aus der EU und sicher auch einer von denen, also der vernünftige Umgang mit Wetten,

01:37:50: also nachweisbar einen hohen Stellenwert hat und das Problem der Sportwetten,

01:37:55: sich auch nicht darin befindet, bei Wiedermax zu Wetten, sondern im großen Grau- und Schwarzbereich.

01:38:03: Ich will da aber gar nicht drauf eingehen in die Tiefe, weil es eben jetzt auch korrigiert wird.

01:38:09: Das ist ja angekündigt.

01:38:12: Hatte Alex gesagt, nächstes Jahr wird sich der VfB einen neuen Hauptsponsor aussuchen dürfen.

01:38:18: Besser kann es eigentlich nicht laufen aktuell in der Champions League.

01:38:22: Sehr gut Stiming.

01:38:23: Da kommen gute Angebote rein und wir sind mal gespannt, wer dann unsere Brust ziehen darf.

01:38:28: Für welche Werte steht der VfB denn für dich und welche Werte müssten deiner Meinung nach noch klare geliebt werden beim VfB?

01:38:38: Das ist eine gute Frage.

01:38:44: Danke.

01:38:45: Es kamen schon viele gute Fragen.

01:38:48: Es ist dahingehend eine gute Frage, dass sie einen Satz sagen, um ein bisschen Zeit zu gewinnen.

01:38:53: Es ist nämlich ein Gefühl, wo man nicht beschreiben kann.

01:38:57: Es ist, wie schon vorher gesagt hat, Bestandteil meines Lebens.

01:39:03: Es gab nie eine Entscheidung.

01:39:06: Es gab auch nie einen Moment, wo ich dieser Magie von dem Verein verfallen bin.

01:39:14: Es war auch immer für mich ein Ziel und ein Streben, mal irgendwie hierher zu kommen.

01:39:22: Und es ist wahr geworden, was für mich Magie ist, das Geheimnis der Anziehung.

01:39:26: Verinnern.

01:39:27: Absolut, 100%ig.

01:39:28: Das ist passiert bei mir, weil ich es mir halt unfassbar gewünscht habe.

01:39:32: Es ist sogar zweimal wahr geworden, dass ich hier noch einmal herkommen durfte,

01:39:37: obwohl ich einmal quasi meine Liebe schon mal verlassen musste.

01:39:42: Für mich selber.

01:39:44: Und was bedeutet der VfB Stuttgart?

01:39:48: Der VfB Stuttgart bedeutet für mich total viel Bedeutung.

01:39:53: Bedeutet für mich Begeisterung.

01:39:57: Bedeutet für mich Orientierung.

01:40:00: Bedeutet für mich Lebensinhalt.

01:40:03: Bedeutet für mich Gemeinschaft.

01:40:08: Und bedeutet für mich ein Stück weit, warum?

01:40:13: Das ist spannend.

01:40:15: Ich finde mal, zurück zu deinem drei-Säulen-Modell.

01:40:19: Könnte eine vierte Säule den Namen "Werte" tragen?

01:40:23: Denn ich glaube, auch über gelebte Werte entsteht eine festere Bindung zwischen Vereinen und Fans.

01:40:29: Kann man so darstellen, ich betrachte, dass man als Indikrierte in die Liebe.

01:40:33: Dann nehmen wir das so.

01:40:35: Fehl dir manchmal das Vertrauen der Fans gegenüber eurer Arbeit.

01:40:40: Also, denn "Lieben" heißt ja auch Vertrauen und nicht immer Misstrauisch und skeptisch zu sein.

01:40:45: Und gerade in Bezug auf Kommunikation, diverser Vereine,

01:40:49: habe ich immer das Gefühl, dass das Fans und natürlich auch Mitglieder eher skeptisch darauf blicken und misstrauisch sind.

01:40:57: Ich persönlich habe das jetzt noch nicht erlebt.

01:41:02: Misstrauen in meine und unsere Arbeit.

01:41:06: Aber ich verstehe das, das ist so ein Grundtempre.

01:41:11: Oder wie man so hat, das misstrauens ein Stück weit.

01:41:14: Das hat mit dem Phänomen der Liebe zu tun, weil man natürlich immer alles besser weiß.

01:41:19: Und den allen misstraut, ob die auch richtig aufpassen auf das Ding, das ich ja so sehr mag.

01:41:24: Wofür die entweder gewählt sind oder angestellt oder halt da in irgendeiner Form rummachen,

01:41:30: rumkommunizieren, rumstoffdinge machen oder sowas.

01:41:35: Den misstraue ich erst mal nicht, ob die das so richtig machen.

01:41:39: Das liegt in der Natur der Sache.

01:41:42: Ich vielleicht deswegen, weil ich da sehr darauf achte, dass ich immer so viele Leute um mich rummaste,

01:41:49: mir genau auf die Finger, auf den Mund oder auf alles, was ich tue, jedenfalls sehr darauf achten.

01:41:57: Empfinde ich eher Vertrauen und versuche dem Vertrauen auch gerecht zu werden.

01:42:05: Aus Liebe zum VfB, das haben wir vorhin schon gesagt, hat man sich Tickets, Tickets,

01:42:10: fährt zur Auswärtsspielung oder bucht sich Stadionrundführungen.

01:42:14: Ich glaube, der gängige Terminus dafür lautet B2C, also Business to Customer.

01:42:20: Ich persönlich unterscheide im Fußballbusiness immer zwischen Kunden und Fans.

01:42:25: Also nehmen wir beispielsweise jetzt ein Sky-Abo.

01:42:28: Für einen Fan liegt hier das Überschreiten der Kosten-Nutzenschwelle, wenn man so möchte,

01:42:33: deutlich höher als für einen gewöhnlichen Kunden.

01:42:35: Aber der Fan natürlich am Wochenende eben wegen Liebe und Leidenschaft unbedingt den Fußballer seines Vereins sehen möchte.

01:42:42: Deswegen ist er auch bereit, vielleicht einen höheren Preis zu zahlen, als einer, der das halt einfach nur so konsumiert.

01:42:47: Und natürlich kann auch ein Fan Kunde sein, er kann aber genauso gut auch ein Kritiker sein,

01:42:53: kann vielleicht auch mal ein Gegner sein des eigenen Vereins, das gibt es auch.

01:42:56: Preuchte es denn im Fußballbusiness dann nicht eine andere Herangehensweise als dieses klassische B2C?

01:43:03: Ganz sicher, ganz sicher.

01:43:06: Also damit riechste Nagel einmal mehr auf den Kopf.

01:43:09: Weil B2C oder Kunde ist halt eine Rolle ein und derselben Menschen.

01:43:14: Und manchmal, und das ist eben auch ein Teil der Ausbildung, wo dann in Personas gesprochen wird und so weiter,

01:43:21: diese Persona verändert ihr Bild in Folge eines Straßenbesuchs halt zehnmal.

01:43:27: Du bist Familienvater, dann bist Fahrer oder sagen wir mal Nahverkehrsgast, dann bist Stadionbetreter,

01:43:35: dann bist du irgendwann Bier-Trinker und so weiter. Und jedes Mal hast du andere Bedürfnisse.

01:43:40: Und jedes Mal spielt es so eine andere Rolle. Du bist da, du hast die Rolle Mitglied,

01:43:44: du hast die Rolle natürlich auch Kunde, du hast die Rolle Liebhaber oder Liebhaberin.

01:43:50: Brutler, nicht vergessen.

01:43:53: Brutler, ja das übrigens auch noch, das kann man ja nicht wegreden.

01:43:58: Dieses Tempre ist hier in Stuttgart ausgeprägt.

01:44:01: Ist ganz einfach so, ist aber auch...

01:44:04: Und ich liebe uns dafür.

01:44:06: Ich auch, ich auch. Ich finde es mega, ich finde es auch mega eigen zu sein, ein Stück weit.

01:44:12: Wir brauchen uns dafür nicht schämen, sondern wir gehen damit ja auch total offensiv um.

01:44:17: Da gibt es ja Becher zum Umfeld oder...

01:44:21: Zum Sozium, ja.

01:44:22: Brutler ist ja fast schon Markenzahlchen geworden von uns und ich finde es toll.

01:44:26: Und ich finde es toll, ja aber vollkommen richtig.

01:44:30: Also man muss einfach den Menschen als Ganzes betrachten.

01:44:33: Ja, und eine seiner Rolle ist natürlich dann eben auch Konsument zu sein.

01:44:37: Ja, und es soll auch bitte auch Marken und es soll auch bitte auch sein.

01:44:42: Aber gleichzeitig ist er natürlich auch alles andere.

01:44:45: Und häufig sind aber Strategien, wenn man die aus der eiskalten Stirn raus denkt

01:44:50: und niederschreibt und Präsentation macht und so weiter, dann ist es halt hier

01:44:56: Günter 24 Familienvater, zwei Kinder und gehört so und so in dieses CRM-Projekt rein.

01:45:02: Das ist vollkommen falsche Weg.

01:45:04: Das kann man mal so durchdenken, aber Günter ist halt ein Mensch, der Bedürfnisse hat,

01:45:10: der sich mit dem Verein auf vielfältige Weise auseinandersetzt

01:45:17: und auf verschiedene Zyklen dann durchläuft.

01:45:19: Und das vergessen wir häufig dabei.

01:45:22: Und arbeitet man daran?

01:45:23: Also siehst du da die Möglichkeit, dass diese Sichtweise, die du jetzt vertrittst,

01:45:29: mehr und mehr Einzug hält in dieses Business?

01:45:32: Oder siehst du eher, dass es genau andersrum ist und das Gegenteil passiert?

01:45:36: Also leider ja, ist jetzt ein dramatischen Umschwung oder so,

01:45:42: aber ich sehe schon, dass die Menschen, die jetzt in unser Business kommen,

01:45:48: zu wenig in der Hinsicht erfahren und ausgebildet sind oder gementort sind.

01:45:57: So was kann man natürlich nicht auf eine Uni lernen

01:46:00: und so was lernt man dann nur, wenn man an die richtige Stelle kommt,

01:46:03: dort ein Praktikum macht und dann wird es halt vorgelebt und ein Stück weit.

01:46:07: Damit will ich überhaupt nicht sagen, dass man in strategischen Geschäftsfeldern denken muss,

01:46:13: aber man darf bei allem, was man nie vergessen, mit wem er zu tun hat.

01:46:18: Auch mit Menschen zu tun hat, die in Lebenszyklus haben.

01:46:21: Wann spreche ich die an?

01:46:23: Also der größte VfB-Fan muss irgendwann mal arbeiten.

01:46:28: Und der hat dann halt auch nicht da und da und da Zeit zum Training zu kommen

01:46:32: oder ein Video zu konsumieren oder irgendwas auch immer wahrzunehmen.

01:46:35: Das heißt, wir stören den im Lebenszyklus

01:46:38: und das müssen wir halt dann immer beachten.

01:46:40: Damit gehört unter anderem auch dazu, dass jeder, der einfach für Sport arbeitet,

01:46:45: verdammt normal bereit sein muss, am Wochenende zu arbeiten,

01:46:48: weil dort eben die Show stattfindet

01:46:52: und eben die Leute sich mit uns beschäftigen in der Zeit, in der sie nicht arbeiten.

01:46:56: Das ist ganz einfach so.

01:46:58: Ja, also Sebastian, ich weiß nicht, wie es dir geht,

01:47:01: aber ich finde es wirklich beeindruckend, diesen philosophischen Ansatz, den du ja hast,

01:47:06: der komplett anders ist als im Vergleich zum durchschnittlichen BWL-Studium-Absolventen,

01:47:11: möchte ich jetzt überhaupt nicht werten, aber es ist halt einfach ein anderer Ansatz.

01:47:15: Und was ich sonst im Fußballbusiness oft bemerkt habe, ist,

01:47:19: dass Unruhe eigentlich eine Energie zu sein scheint für manche Leute.

01:47:24: Oder dass Menschen, die laut sind, oft auch substanzlos sind.

01:47:28: Und Leute wissen irgendwie alles, wollen aber nichts mehr lernen.

01:47:34: Also, was ist das ich meine? Also das finde ich echt beeindruckend.

01:47:37: Und wir haben ja auch schon mal darüber gesprochen

01:47:39: und heute konnte man das, glaube ich, in diesem Gespräch ganz gut rausarbeiten,

01:47:42: dass du es schaffst, Komplexität zu simplifizieren.

01:47:45: Und deswegen vielleicht meine Frage,

01:47:47: wie hast du diesbezüglich an dir gearbeitet, um dahin zu kommen, an diesem Punkt?

01:47:53: Weitere gute Frage.

01:48:02: War das schon immer ein Wesenszug von dir?

01:48:05: Ich finde das halt spannend, weil es nicht weit verbreitet

01:48:10: und es wird eigentlich auch anders gelebt, jetzt nicht nur im Fußballbusiness.

01:48:14: Das kann man allgemein auf die Gesellschaft anwenden.

01:48:17: Ich glaube schon, dass es mit meiner nicht akademischen Ausbildung zu tun hat, ein Stück weit.

01:48:25: Ich habe trotzdem die ganze Zeit, in der ich auf der Welt bin

01:48:30: und das ist so ein bisschen mein Wesen, studiert.

01:48:32: Ich studiere heute, ich studiere im Moment und bilde mich weiter.

01:48:36: Ich lese brutal viel, fachliches, aber vor allem natürlich auch Themen der Persönlichkeitsentwicklung.

01:48:42: Und ich betrachte auch so ein Organismus wie den VfB Stuttgart als Wesen,

01:48:47: auch das Unternehmen hier, also die Geschäftsstelle sozusagen, genauso wie den Bereich Sport.

01:48:53: Das ist ein Organismus, der hat Glaubenssätze, der unterliegt Trends,

01:48:58: der hat Denkenmuster, der hat Verhaltensweisen, die einstudiert und eingelernt sind.

01:49:05: Darin befindet sich einfach Rituale, die immer weiter stattfinden.

01:49:10: Und drum ist so ein Wesen, man spricht dann auch von Kultur, nur so langsam zu ändern.

01:49:16: Das kannst du nicht auf einen Schlag ändern, das wäre eine Kulturrevolution daneben.

01:49:21: Und das macht auch die große Stärke des VfB Stuttgart ab.

01:49:26: Also zu meiner ersten Zeit, bis wir mal abgestiegen waren, hat es lange gedauert,

01:49:32: weil wir einfach so robust waren in unserer Kultur und dann am stärksten waren,

01:49:36: wenn es mal richtig uns an den Kragen ging.

01:49:38: Bevor wir abgestiegen sind, sind drei, vier nicht-abstiegs-Kampagnen mitgemacht

01:49:42: und das jedes Mal der VfB Stuttgart gezeigt, was er kann.

01:49:45: Auch in jüngerer Vergangenheit nicht abzusteigen war ein echter Erfolg.

01:49:49: Und da hat eben das Organismus VfB Stuttgart gezeigt, was es bedeutet,

01:49:54: also start zu sein, zusammenzustehen und die Energie den Leuten zu geben,

01:49:58: die uns verdammt normal retten.

01:50:00: Und das ist dann auch passiert.

01:50:03: Dieser Organismus, den zu prägen, das ist ein bisschen meine Mission.

01:50:11: Das ist eigentlich das Wichtigste, was ich versuche,

01:50:14: neben den vier Aufgaben, die wir versprochen haben, zu verändern.

01:50:18: Also ein bisschen da hier reinzumenturen, auch meine Erfahrungen aus Frankfurt einzubringen,

01:50:24: groß zu denken.

01:50:26: Ein Stück weit auch dieses Brutlerwesen und das darf nichts kosten.

01:50:31: Und so war dann ein bisschen auszuhebeln,

01:50:34: weil Menschen, die brauchen einfach einen Fixsterren,

01:50:38: die müssen wissen, wofür sie was machen.

01:50:41: Das sagt man ja auch, das war es, es viel einfacher zu erklären, wie das wie.

01:50:46: Und wer das wie kann, der geht halt dafür.

01:50:49: Und das ist bei der Mannschaft, der letzten Saison, absolut passiert.

01:50:53: Die sind in einen Flow gekommen, die haben getrenntet, da ist etwas passiert,

01:50:59: da ist eine Energie entstanden und jeder Einzelne ist über sich hinausgewachsen.

01:51:04: Und das in diesem, also herausgeboxen, hat er sich stabilisiert.

01:51:09: Es ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden, wie die Fußball spielen.

01:51:13: Und das geht auch in jedem anderen Organismus auch.

01:51:16: Und das will ich, wenn ich scharf auslösen bei den Mitarbeitern hier

01:51:21: und ein Stück weit prägen.

01:51:23: Also ich will einer der sein, die einfach die Kultur,

01:51:26: eben vor auf Bestuttgart ein Stück weit prägt, verändert,

01:51:30: sich einbringt zumindest, um mal sozusagen,

01:51:33: um dann eben die Besonderheit dieses Clubs zu erhalten.

01:51:39: Ich dachte ja, du antwortest mir auf die Frage mit Empathiefähigkeit,

01:51:45: dass das eines deiner Stärken sind.

01:51:48: Also garantiert auch, ja, 100%ig, aber das hat was mit Bewusstsein zu tun.

01:51:54: Ja.

01:51:55: Und mit eben dann wieder auch mit der Unabhängigkeit,

01:51:58: dass du halt immer weißt, dass es einen Gegenüber gibt

01:52:03: und dass du dich dann eben in denjenigen hineinversetzen kannst.

01:52:06: Findest du, dass Empathiefähigkeit, wenn man dabei ist,

01:52:09: oder Empathie den nötigen Raum bekommt in diesem Business?

01:52:12: Ich glaube ja.

01:52:15: Ja, ich glaube schon.

01:52:17: Du bist tiefer drin, von außen drauf.

01:52:19: Wenn man von außen drauf schaut, hat man das Gefühl,

01:52:21: dass es Empathie immer nur in kleinen Dosen gibt, sozusagen.

01:52:25: Und man hat auch, das ist keine endlose Ressource,

01:52:27: sondern man hat immer nur so einen gewissen Vorrat an Empathie,

01:52:32: die man noch draußen geben kann.

01:52:34: So, das ist mein Eindruck, wenn ich von draußen drauf schaue.

01:52:37: Ja, ja.

01:52:38: Ich verstehe, was du damit meinst.

01:52:41: Und also ich glaube schon, dass wir als Ganzes,

01:52:46: als VfB Stuttgart, total empathisch sind,

01:52:48: aber dürfen das nicht als gegeben hinnehmen.

01:52:51: Auch da?

01:52:52: Ja, auch in unterschiedlicher Stärke und so weiter.

01:52:56: Aber ich halte mich für sehr empathisch.

01:52:59: Auch wenn ich gerade zu dieser zweiten Transformation

01:53:02: auch sehr klar sein muss und auch bin.

01:53:05: Und auch manche Dinge, die ich tun muss, überhaupt nicht leiden kann.

01:53:10: Und mich auch gut dabei fühlen, aber wenn sich nichts ändert,

01:53:15: dann ändert sich nichts.

01:53:16: Und wir müssen hier was ändern.

01:53:18: Wir müssen also den VfB Stuttgart verdammt normal auf das Level bringen.

01:53:22: Auf ein höheres Level bringen.

01:53:25: Nicht unbedingt direkt auf das Level,

01:53:28: wo wir gerade in der Tabelle gelandet sind,

01:53:30: aber zumindest auf ein höheres Level wiederbringen.

01:53:33: Und dann hat so gehört Veränderung.

01:53:35: Und Veränderung ist immer schmerzhaft.

01:53:38: Du musst immer loslassen.

01:53:40: Du musst dich immer hinterfragen.

01:53:42: Du musst auch zugeben, dass es besser geht.

01:53:44: Und das war schon immer so.

01:53:46: Und das haben wir so gemacht.

01:53:48: Uns reicht aus, verlassen.

01:53:50: Im Sinne von dessen, dass wir uns weiterentwickeln müssen.

01:53:54: Und wir müssen uns dramatisch weiterentwickeln,

01:53:56: weil nie die Chance der Veränderung so groß war,

01:53:59: wie jetzt gerade.

01:54:01: Dass wir einfach bei dem, was wir tun,

01:54:04: so viele Bretter unterlegen,

01:54:06: sozusagen, dass wir einfach nicht mehr runterkippen.

01:54:09: Und das waren die natürlich im sportlichen Bereich vor allem.

01:54:12: Aber das geht auch in allem, was wir tun.

01:54:14: Man kann auch Kommunikationsgüte messen über Reichweiten.

01:54:18: Und da müssen wir halt jetzt ran gehen.

01:54:21: Jetzt, wann, wenn nicht jetzt.

01:54:23: Jetzt sind wir ja immer noch im Profifußball unterwegs,

01:54:26: wo der VfB jetzt ein Rekordtransfer nach dem nächsten getätigt hat.

01:54:30: Und wo wir jetzt viele Begriffe, die du genannt hast,

01:54:32: erst mal nicht in den Kopf kommen, wenn ich an Profifußball denke.

01:54:35: Also der Kommerz wird immer größer.

01:54:37: Und jetzt gehst du von Faktoren, die man auch gar nicht messen kann,

01:54:40: die man langsam aufbauen muss.

01:54:42: Wie viel Überzeugungsarbeit musst du denn dann für deine Themen leisten?

01:54:46: Und gibt es Leute, die vielleicht immer nur rechts unten auf eine Zahl gucken

01:54:48: und dann sagen jetzt Empathie, brauchen wir nicht aber einen Kohle,

01:54:51: damit wir uns wundervuhnzahlen können?

01:54:53: Ja, und die haben wir auch recht damit.

01:54:55: Ich muss mir eins verstehen, dass, wie wir es vorher gesagt haben,

01:54:58: Ausliebe, Kohle entsteht, ohne Liebe entsteht keine Kohle.

01:55:01: Man muss indirekter denken.

01:55:03: Und man muss eben auch ein Stück weit vertrauen in diese Investition.

01:55:08: Dass sich eben manche Dinge nicht nur vernünftig ausrechnen lassen,

01:55:13: sondern eben auch, ich sage mal, unvernünftig.

01:55:15: Möglicherweise sogar im Überfluss, aber dann löst sich spät aus.

01:55:21: Aber du hast gefragt, ob ich Überzeugungsarbeit leisten muss.

01:55:24: Ja, ich muss gewaltige Überzeugungsarbeit leisten.

01:55:27: Mit dem Denken, wobei ich das gerne tue.

01:55:37: Und auch nochmal ganz wichtig, nicht sagt, dass ihr umgeben bin

01:55:42: von Empathie, loveste Menschen im Gegenteil.

01:55:44: Hier gibt es sehr, sehr, sehr, sehr viel Empathie.

01:55:48: Sonst wäre man auch nicht so, wie wir sind.

01:55:51: Das ist richtig.

01:55:53: Und wir sind geliebt.

01:55:55: Das bedeutet, wir wimmeln von Empathie, von Menschen und alle anderen Kriegen.

01:55:59: Ich habe noch eine Frage.

01:56:01: Da gehen wir mal ein bisschen weg von Empathie eigentlich nicht so weit.

01:56:04: Denn es geht um Frauen in diesem Fußballbusiness.

01:56:08: Du hattest 2021 die Hoffnung geäußert,

01:56:10: dass sich bis 2024 im Verhältnis Männer zu Frauen

01:56:14: im Fußballbusiness etwas verändern könnte.

01:56:17: Jetzt bist du drei Jahre später dran, sozusagen.

01:56:21: Bist du damit mit der Entwicklung zufrieden?

01:56:25: Ich bin dahin gehend zufrieden, dass sich die Frauen im Business

01:56:29: sehr stark weiterentwickelt haben.

01:56:31: Dass es viel mehr absolute Topkräfte gibt.

01:56:35: Die, die also immer besser werden, immer mehr werden,

01:56:43: sich immer mehr einbringen, immer mehr Stellen übernehmen.

01:56:46: Das ist total gut so.

01:56:48: Wir haben hier sehr lange Zeit über wesenszüge geredet,

01:56:52: die wir Frauen eher zuordnet.

01:56:56: Gerade Empathie ist ...

01:57:00: Ich möchte jetzt hier keine Sexismus-Debatte losstoßen.

01:57:03: Aber wenn du jetzt 100 Leute fragst,

01:57:06: wen würdest du eher Empathie zu schreiben?

01:57:09: Frauen oder Menschen?

01:57:11: Dann würden die meisten mit Frauen antworten.

01:57:14: 100% nicht.

01:57:15: Und drum gehört es ja eben auch zusammen.

01:57:18: Also sagen wir mal, viele, viele Frauen, die Krieg führen.

01:57:22: Wir müssen uns eher zusammenführen.

01:57:25: Und vernünftig agieren.

01:57:27: Und drum ist ja die Mischung des Richtige.

01:57:30: Und ich habe damals in dem Podcast die Theorie vertreten,

01:57:34: dass es halt nur eine Zeitfrage ist.

01:57:36: Weil die Frauen, die die Zeit haben,

01:57:39: überhaupt nicht repräsentiert waren in dieser Branche.

01:57:42: Und erst angefangen haben und die eben nur Zeit für zugehaben.

01:57:46: Das ist alles.

01:57:48: Es gibt überhaupt keine Gründe,

01:57:50: warum nicht Frauen exakt dieselben machen,

01:57:52: Dinge können wie Männer.

01:57:54: Es gibt nur zu wenige, oder gab zu wenige.

01:57:57: Das ist nicht mehr so.

01:57:59: Und sie brauchten halt die Erfahrungen,

01:58:02: die sie nicht mehr haben,

01:58:04: die sie nicht mehr haben.

01:58:06: Und sie brauchten halt die Erfahrungswerte und so weiter,

01:58:10: die halt die Männer nur, weil sie das schon lange machen hatten.

01:58:14: Da hast du halt das Problem, die Männer, die das schon lange machen,

01:58:17: suchen dann auch wiederum nach Männern, die sie dann einstellen können.

01:58:20: Das heißt, eigentlich brauchst du mehr Frauen,

01:58:23: auch in signifikanten Positionen,

01:58:25: weil die dann vielleicht auch wiederum mehr Frauen einstellen würden.

01:58:29: Das weiß ich nicht, ob das der Fall ist.

01:58:32: Ich kann mit totaler Überzeugung sagen,

01:58:34: dass wir gerne Frauen einstellen

01:58:36: und gerne mehr Frauen einstellen würden.

01:58:39: Oder dass zumindest das Geschlecht keine Rolle mehr spielt.

01:58:42: Dass wir von diesem Bias heißt es glaube ich.

01:58:45: Also man stellt Mann ein,

01:58:47: oder man stellt denselben ein, wie er ist,

01:58:49: genau wie Frau stellt den gleichen Frauen.

01:58:51: Da glaube ich nicht daran, ich erlebe es zumindest nicht.

01:58:54: Ich stelle gerade ein, zum Beispiel,

01:58:56: da spielt das Thema Geschlecht über.

01:58:58: Keine Rolle.

01:59:00: Im Gegenteil, ich würde sogar dazu sagen,

01:59:03: genau aus den genannten Gründen,

01:59:05: dass ich gerne auch Frauen einstellen würde.

01:59:08: Die Frage ist nur mit diesen Spitzenpositionen, die wir haben.

01:59:11: Und da sind wir als Frau auf Bestutwahl garantiert, kein gutes Beispiel.

01:59:15: Und ich selber bin kein gutes Beispiel.

01:59:17: Und ich bin davon überzeugt,

01:59:19: ohne dass wir darüber geredet haben,

01:59:21: dass der Alex Werle sich lange überlegt hat,

01:59:24: welche Frau Erde nehmen könnte,

01:59:26: statt diesem 52-jährigen alten Mann,

01:59:29: der da irgendwie in Frankfurt geparkt war.

01:59:32: Und der möglicherweise auf der Hand lag,

01:59:36: oder die Eignung eben hat.

01:59:38: Das hat man sich sicher gut überlegt,

01:59:41: um allein auf dieser Top-Management-Ebene,

01:59:45: beim Frau auf Bestutwahl, der total männlich geprägt ist,

01:59:49: auch eine Durchmischung stattfinden zu lassen.

01:59:53: Das ist jetzt zum Glück von mir nicht erfolgt,

01:59:57: aber hängt natürlich damit zusammen,

01:59:59: dass es eben wahrscheinlich keine Frauen gibt,

02:00:01: die es seit 20 Jahren machen.

02:00:03: Und das muss ein Stück weit erst kommen.

02:00:10: Und es kommt natürlich aber auch, dass man Mut hat.

02:00:13: Und das einfach mal macht,

02:00:15: weil jeder hat mal irgendwann begonnen.

02:00:18: Und ich spreche mir zu,

02:00:21: dass ich ein Förderer dessen bin.

02:00:26: Und sein will, ohne jetzt hier aktiv zu sein.

02:00:30: Eine Frage noch zum Abschied.

02:00:32: Was ist einfacher für den VfB?

02:00:34: Sich für die Champions League zu qualifizieren

02:00:37: oder eine Kommunikationsarbeit zu leisten,

02:00:40: die einen Großteil der VfB-Fans

02:00:43: und der Mitarbeitenden zufrieden stellt?

02:00:46: In der letzten Saison war es Ersteres.

02:00:51: In der kommenden Saison sollte Zweiteres möglich sein,

02:00:57: weil Ersteres ist ein schöner Traum,

02:01:02: aber es ist eigentlich schwierig wie in der vergangenen Saison.

02:01:06: Lieber Holger, ich danke dir sehr für dieses erkenntnisreiche Gespräch.

02:01:12: Es war mal ein bisschen anders als die letzten Wochen.

02:01:15: Ich fand es herauslagenphilosophischer Ansatz.

02:01:18: Man hat dich besser kennenlernen können,

02:01:20: deine Arbeit besser verstehen können.

02:01:22: Wir haben trotzdem Informationen geliefert,

02:01:24: wie der Kommunikationschef das VfB Stuttgart arbeitet.

02:01:27: Langweilig wird er nicht.

02:01:29: Nein, steht auf jeden Fall fest.

02:01:31: Uns auch nicht, Sebastian.

02:01:33: Wir werden diese Woche noch eine zweite Ausgabe aufnehmen.

02:01:36: Wir haben viele Themen heute noch nicht angesprochen.

02:01:38: Die liegen auf der Hand.

02:01:39: Heute gab es die Preise für die Champions League-Tickets.

02:01:42: Wir haben es versprechen, Kapitätsfrage.

02:01:45: Die wurde geklärt, wir werden sie nicht endgültig lösen.

02:01:48: Die Dominik Notnagels Tor des Jahres.

02:01:50: Es gibt noch so viele zu bereden.

02:01:52: Das machen wir morgen wahrscheinlich.

02:01:54: Wir sehen euch dann ein bisschen später.

02:01:56: Wir sehen uns nächste Woche noch.

02:01:58: Liebe Holger, noch mal herzlichen Dank.

02:02:00: Und weiterhin ein gutes Gelingen.

02:02:02: Es war mal eine große Freude.

02:02:04: Vielen Dank für die Einladung.

02:02:06: Das ist schön. Bis bald. Ciao.

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